Golfclub Waldeck
Veröffentlicht am: 29.10.2025 09:30, Lesezeit: 3 Minuten

Golfclub Waldeck: Ein Kompromiss ist nicht in Sicht

Horst Kleinschmitt nimmt kein Blatt vor den Mund

Herr Kleinschmidt, wie stellt sich die Situation Ihres Clubs im Konflikt mit der Domanialverwaltung zur Zukunft des Pachtvertrags dar?

Am 31. Dezember 2025 läuft der Pachtvertrag aus. Einen neuen Pachtvertrag lehnen die Waldeckische Domanialverwaltung und der Landrat ab. Keine 27 Loch, keine 18 Loch, keine 9 Loch – alle Vorschläge wurden abgelehnt. Es wird weiterhin einen Verein geben, der rein auf der Historie aufbaut und versucht, die geschaffenen sozialen Strukturen zu erhalten.

Hier wurden Freundschaften und Ehen geschlossen. Der Verein wird weiter bestehen, auch wenn die Ausübung des Sports verwehrt ist.

Welche Konsequenzen ziehen Sie und Ihr Vorstandsteam daraus?

Der Glaube an das Ehrenamt ist für uns im Vorstand stark geschwunden. Die Politiker sind nur noch Figuren, die ihr Ego polieren. Es wird viel vom Ehrenamt und der sozialen Bedeutung für unsere Gesellschaft gesprochen. Gehandelt wird rücksichtslos. Wenn heute ein gewählter Vertreter etwas über das Ehrenamt erzählt, dann fällt mir dazu nur ein: Heuchelei.

Wie schätzt der Vorstand die Chancen der eingeleiteten juristischen Schritte ein?

Auf hoher See und vor Gericht bist du in Gottes Hand. Eine Prognose dazu kann niemand abgeben.

Auch wenn die Gespräche bislang zu keinem Kompromiss geführt haben, wie könnte aus Ihrer Sicht eine akzeptable Lösung aussehen?

Es wird keinen Kompromiss geben. Das liegt am Konzept des Drachenfestes und am Willen der Politiker. Von unserer Seite liegen neun Kompromissvorschläge vor. Doch alles prallt ab. Die Gegenseite nimmt leider nichts an, nicht mal Vernunft.

Inwieweit könnte eine Reduzierung auf neun Bahnen eine Option für den Club sein? Angesichts des daraus resultierenden, geringeren Pflegeaufwands und der nicht eben üppigen Mitgliederzahlen könnte diese Variante auf den ersten Blick einen gewissen Charme haben. Oder nicht?

Das Thema ist vorbei. Leider steht das Thema nicht zur Diskussion. Von Seiten der Stadt, der Domanialverwaltung und vom Landrat ist eine solche Kompromisslösung nicht erwünscht.

Wird hier noch 2026 Golf gespielt?

Präsident Horst Kleinschmidt nimmt kein Blatt vor den Mund. Er wird deutlich: „Wenn man mal die Dörfer um uns herum anschaut, so gibt es da viele Vereine mit 200 bis 300 Mitgliedern. Würde dort der Fußballplatz geschlossen, wäre die Hölle los."

"Golf ist wohl doch ein anderer Sport. Anders ausgedrückt: Wenn jemand ein bewohntes Hochhaus abreißt, um für vier Wochen ein Zirkuszelt aufzubauen, was kann man dazu sagen? Es macht fassungslos, so viel Dummheit zu erleben. Das gilt umso mehr, wenn ich sehe, dass 200 Meter weiter Platz wäre – und beides existieren könnte.“

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Fotonachweis: Stefan Schaller

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