Auf der ganzen Anlage herrschte eine tolle Stimmung“, brachte es Ladies-Captain Susann Schröder auf den Punkt. Bei der Veranstaltung, die sie ansprach, handelte es sich um den von Emil Frey gesponserten Ladies Day in Wilhelmshöhe. Unter dem Titel „She’s Mercedes“ gingen rund 40 Damen, zum Auftakt mit Teegeschenken bedacht, auf die 18 Kasseler Fairways. Unter angenehmen Wetterbedingungen stand ein Einzel-Wettspiel im Stableford-Modus auf dem Programm. Nach neun Löchern verwöhnte das Gastro-Team die Aktiven mit einer leckeren Halfway-Verpflegung.
Mit 45 Punkten die Nase vorn
Die Bruttowertung entschied Maggie Blum mit 25 Zählern für sich. In der A-Klasse hatte Daniela Ebert (39) die Nase vorn. Sie gewann vor Brigitte Schmidt (36) und Jacqueline Schmidt (35). Alexandra Schmitt setzte die Maßstäbe in der Gruppe B. Sie setzte sich mit überragenden 45 Punkten gegen Christine Pfaar (37) sowie Heidemarie Lehmann (36) durch. Mit einem Abstand von 1,95 Metern platzierte Christina Wagener an Bahn 2 ihren Ball am nächsten an die Fahne. Der längste Drive gelang Dr. Sabine Mai auf Bahn 7.
Neben dem kompletten Durchgang gab es eine verkürzte Runde über neun Löcher. Astrid Witte (20) dominierte das Feld. Es folgten Susann Schröder (17), Daniela Pfaffenbach (16), Dr. Irene Windeknecht (12), Alexandra Bachmann (11) und Alexandra Nöring (ebenfalls 11).
Vom Eiskunstlauf zum Golf
„Das Team von Emil Frey hat uns Golferinnen sehr herzlich in Empfang genommen“, betont Bruttosiegerin Maggie Blum. Vor acht Jahren hatte die Single-Handicapperin mit dem Golfen begonnen. Auf Gut Wissmannshof erlernte sie das Spiel mit dem kleinen weißen Ball. Leistungsmäßig kam Blum rasch voran – so schnell, dass sie nach wenigen Jahren die Clubmeisterschaften gewann.
Danach sah sich die gebürtige Polin nach neuen Perspektiven um. Diese fand sie im Club Kassel-Wilhelmshöhe. „Dort gibt es größere sportliche Anreize. Die Mannschaften spielen höherklassig, es werden mehr Turniere angeboten“, erläutert die heute 54-Jährige. Hinzu kommt, dass sie und ihr Ehemann Michael im Kasseler Stadtteil Harleshausen zuhause sind. Von da aus gelangt sie in einer Viertelstunde auf die Anlage, der Weg zur südniedersächsischen Destination nimmt erheblich mehr Zeit in Anspruch.
Hohes Niveau im Leistungssport
Auf hohem Niveau aktiv zu sein, kennt Blum seit ihren Kindertagen. „Wenn ich schon nicht mehr das Eislaufen als Leistungssport betreiben kann, dann doch das Golfen“, sagt das frühere Eiskunstlauf-Ass. Der erstgenannten Disziplin hatte sie sich zwischen dem fünften und 21. Lebensjahr verschrieben. Und brachte es immerhin bis zur Silbermedaille bei den Polnischen Meisterschaften.
Als die Sportlerin aus ihrer Heimat nach Deutschland wechselte, fehlte fortan die Unterstützung, die Athletinnen und Athleten benötigen. So blieb Blum ihrer Disziplin treu, indem sie junge Talente in der Kasseler Eissporthalle als Trainerin betreute. Rund 20 Jahre war sie als Coach aktiv. Mit Erfolg: Eines ihrer Talente avancierte zur Deutschen Meisterin im Nachwuchsbereich.
Formschwankungen akzeptieren
Dann entdeckte die Pädagogin den Golfsport. Sieht sie Parallelen zwischen dem Eiskunstlaufen und dem Spiel mit dem kleinen weißen Ball? „Auf jeden Fall“, unterstreicht Blum. Das betreffe vor allem die Körperbeherrschung. Wer den Eiskunstlauf betreibe, kenne „den eigenen Körper in- und auswendig“. Das erleichtere den Einstieg in den Golfsport.
Jeden zweiten Tag ist sie auf der Anlage in Wilhelmshöhe. Häufig trainiert Blum rund zwei Stunden, um anschließend neun Löcher zu spielen „und das Erlernte aktiv umzusetzen“. Den Driver nimmt die Grundschullehrerin der Kasseler Auefeld-Schule besonders gern in die Hand, es ist ihr Lieblingsschläger. Wenn sie den Ball gut trifft, bringt sie es auf Carry-Längen um die 170 Meter. Luft nach oben gebe es beim kurzen Spiel, auch wenn sie gern mit dem Pitching-Wedge schlägt.
Nach einer sportlichen Durststrecke sieht Blum sich seit der vergangenen Saison wieder auf dem Weg nach oben. Aktuell liegt ihr Handicap bei 8,4. In den besten Zeiten hatte sie es auf 7,4 drücken können. Dort will sie wieder hin.
Aber das ist nicht das Wichtigste. Vor allem kommt es ihr darauf an, „dass ich zufrieden von der Runde zurückkomme“. Und das gelingt Blum in letzter Zeit immer öfter. Wer verstanden habe, dass es bei dem Sport stets bergauf und bergab gehe, der wisse damit umzugehen, lautet ihr Credo.
Neuauflage im kommenden Jahr
Zurück zum Ladies Day. Nachdem alle Damen ihre Runde abgeschlossen hatten, folgte die Siegerehrung im Golfrestaurant „Ele“. Am Abend verwöhnte das Gastro-Team die Golferinnen mit einem köstlichen Spargel-Menü. Zum Abschluss gab es leckere Dessertvariationen.
„Der sportliche und zugleich gesellige Tag macht allen Beteiligten schon jetzt Lust auf die nächste Auflage des mittlerweile traditionellen Turniers im kommenden Jahr“, sprach Kerstin Dreyer-Herrmann, Marketing-Chefin des Sponsors Emil Frey Kassel-Göttingen, den Ladies aus dem Herzen.