Die Entscheidung ist gefallen: Prof. Mojib Latif erhält am 28. September den Kasseler Bürgerpreis Glas der Vernunft, der in diesem Jahr zum 34. Mal verliehen wird. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung geht damit an einen Meteorologen, Ozeanografen und Klimaforscher.
„Wir verleihen den Preis einem Wissenschaftler und Wissenschaftsvermittler, der unermüdlich darauf hinweist, dass wir Naturgesetze nicht verhandeln können und man mit dem Planeten Erde keine Kompromisse schließen kann“, betont Wilfried Sommer, Vorstandsvorsitzender der Fördergesellschaft.
Für reflexive Dimensionen der Vernunft
Latif engagiert sich als Seniorprofessor an der Kieler Christian-Albrechts-Universität und forscht am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und einer der bekanntesten Klimaexperten Deutschlands. Sommer hebt hervor, „wie Mojib Latif die weckende und reflexive Dimension der Vernunft“ zusammenführe. Seit vier Jahrzehnten erforscht dieser die Wechselwirkung zwischen Ozeanen und Atmosphäre und deren Einfluss auf das Klima. In dem Kontext stellt er sein Expertenwissen der Allgemeinheit verständlich dar.
Was steht über den eigenen kurzfristigen Interessen?
Bereits im Jahr 2000 wurde Latif mit dem Max-Planck-Preis für öffentliche Wissenschaft ausgezeichnet. Die Liste seiner Preise schließt den Deutschen Umweltpreis (2015) ebenso ein wie den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (2023) ein. In dem Buch unter dem Titel Heißzeit unterstreicht er seine Position mit einem Zitat von
Barack Obama: „Wenn wir die Luft, die unsere Kinder atmen werden, und wenn wir die Träume all unserer Nachkommen über unsere kurzfristigen Interessen stellen – ja, dann ist es vielleicht noch nicht zu spät“.