Team USA gegen den Rest der Welt: So lautete im Herbst das traditionsreiche Motto beim Bad Arolser Presidents Cup. Axel Schirmak führte die Amerikaner an, Kostas Diamantis ging an der Spitze der Global-Auswahl ins Rennen. Jeweils vier Vierer-Matches und acht Einzelpartien waren angesagt.
Neue Perspektiven beim Abschlag an der roten Markierung
Zu früher Stunde lag Nebel über der Anlage am Twistesee. Um 8.00 Uhr gingen die Teams im Klassischen Viererformat auf die Neunloch-Runde. Abgeschlagen wurde von den roten Markierungen, was neue Perspektiven bedeutete. Dazu trug auch die Sonderregel des Reverse Mulligan bei. Sie ermöglicht es einem Team, den Schlag des gegnerischen Duos wiederholen zu lassen. Eine sehr coole Variante – von der es zwei beim Vierer und einen im Einzel je Team gab!
Spannende Teams am Twistesee
Bei den Vierern traten an: Marc Huhn (Hdc. 6,9) und Stefan Rumpf (6,9), Team International, gegen Tristan Borchert (4,9) und Robert Seip (28,3), Team USA; Dennis Fitz (3,8) und Moises Goncalves (13,4), Int., gegen Dr. Benedikt Schultheis (1,1) und Lutz Bonin (29,3), USA; Oliver Kleffel (21,7) und Dennis Wiegand (20,2), Int., gegen Oliver Stuhl (8,8) und Volker Höres (10,4), USA; Kostas Diamantis (5,0) und Hartmut Börnecke (25,6), Int., gegen Axel Schirmak (2,8) und Thomas Jost (23,0), USA.
Schnaps auf Fitz-Nachwuchs
Im ersten Vierer ging Team USA schnell auf in Führung, Team International konnte kurz darauf ausgleichen. Munter ging es hin und her. Huhn/Rumpf erreichten den letzten Abschlag 1 auf. Beide Duos legten den Ball aufs Grün. Doch Team USA konnte zwei Birdie-Putts nicht lochen – und so wurde das Loch letztlich geteilt. Mit dem letzten Vierer setzte sich Team USA mit 2,5 gegen 1,5 Punkte an die Spitze.
Zur Halfway-Pause erwartete die Spieler an Bahn 9 eine kleine Erfrischung. Bei kühlem Arolser-Bier und einem „Kleinen Prinz“, dem hochprozentigen Marillen-Schnaps, ließ man die ereignisreichen Front Nine Revue passieren – und stieß auf den frisch gebackenen Vater Dennis Fitz an.
Wenn der Sechsmeter-Putt fällt
Die folgenden Einzel-Matches lauteten: Börnecke vs. Bonin, Goncalves vs. Höres, Rumpf vs. Stuhl, Wiegand vs. Seip, Kleffel vs. Jost, Pittschellis vs. Dr. Benedikt Schultheis, Diamantis vs. Borchert und Huhn vs. Schirmak. Sie mussten nun die Entscheidung bringen. Im spektakulären Top-Duell trafen Oliver Pittschellis, gerade rechtzeitig in der Nacht zuvor aus dem Urlaub zurückgekehrt (Team Intl.), und Dr. Benedikt Schultheis (USA) aufeinander. Es entwickelte sich das erwartet ausgeglichene Match. Zunächst ging der Lokalmatador 1 auf in Führung, dann konterte der Bad Wildunger – und stellte kurz darauf seinerseits auf 1 auf.
Auf die Bahn 8 gingen die Kontrahenten schließlich all square. Schultheis spielte das sichere Par, Pittschellis zeigte sich nervenstark und lochte seinen anspruchsvollen Birdie Putt aus zweieinhalb Metern. So zog der US-Spieler den Reverse Mulligan. „Oliver zeigte sich unbeeindruckt und versenkte den Putt erneut“, berichtet Marc Huhn. Damit ging Pittschellis mit einem Schlag Vorsprung zum letzten Tee.
Diesmal landete sein Abschlag am Rand des Grüns, kurz vor der Mauer. Schultheis dagegen zirkelte die Kugel 1,50 Meter neben die Fahne – perfekt platziert. Doch? Was geschah? Die Zuschauer ahnten es bereits. Nun pochte der mehrfache Bad Arolser Clubmeister auf seinen Reverse Mulligan, „und Benni musste nochmals ‘ran“, so Lutz Bonin. Der Erfahrene traf erneut das Grün und lag jetzt rund sechs Meter vom Loch entfernt.
Neue Chance mit Birdie-Putt
Pittschellis‘ folgender Chip blieb in zwei Meter Entfernung von der Fahne liegen. Insofern eröffnete sich dem Wildunger nun die Chance, mit einem Birdie-Putt das Loch zu gewinnen und seinem Team einen weiteren halben Punkt zu bescheren. Schultheis zeigte seine ganze Klasse, ließ seinen heiß gelaufenen Putter gewähren und schob den Ball aus sechs Metern souverän ins Loch!
Amerikaner feiern ihren Sieg
Der Endstand nach Vierern und Einzeln lautete damit: Team USA acht, Team International vier Punkte. Die „Amerikaner“ feierten ihren Coup auf dem Inselgrün und stellten sich dem obligatorischen Siegerfoto mit Pokal. Initiator Axel Schirmak nahm die Siegerehrung vor und überreichte jedem Spieler eine Holztrophäe als Erinnerung an das spektakuläre Event.
Oliver Kleffel und Stefan Rumpf durften sich über die Sonderpreise „Nearest to the Pin“ (an den Bahnen 3 und 4) freuen. Der längste Drive (an Bahn 2) war Benni Schultheis gelungen. Bei Sonnenschein gab es noch den einen oder anderen Drink auf der Clubterrasse. Es wurde auf die Sieger angestoßen – und natürlich mancher geglückte Reverse Mulligan diskutiert.