
Aus deutscher Sicht hätten die Austrian Alpine Open 2025 im GC Gut Altentann kaum besser laufen können. Nicolai von Dellingshausen gewann seinen ersten Titel auf der DP World Tour und setzte sich am Finaltag nach Runden von 65, 66, 65 und einer abschließenden 65 (gesamt 261 Schläge, -19) gegen Marcel Schneider (263, -17) durch. Marcel Siem (267, -13) wurde geteilter Fünfter.
Der größte Moment als Athlet
Für von Dellingshausen war dieser Erfolg der bislang größte Moment seiner Profikarriere. „Ich kann es kaum in Worte fassen. Ich versuche, nicht zu weinen – es war ein weiter, oft harter Weg: Die verlorene Tourkarte, viele Rückschläge. Aber all das hat mich letztlich hierhergebracht. Heute hat einfach alles gepasst: die Schläge, die Putts, die Distanzen. Als der Putt auf der 16 gefallen ist, dachte ich nur: Jetzt gehört der Titel mir.“
Mit klarer Taktik und kontrolliertem Wedge
Der Schlüsselmoment ereignete sich auf Bahn 16: Nach einem Abschlag nahe der Fairwaybunkerkante verzichtete er auf den direkten Angriff aufs Grün, legte taktisch vor, spielte ein kontrolliertes Wedge und lochte schließlich einen Vier-Meter-Putt zum Par. So hielt er den Vorsprung von zwei Schlägen.
Auch auf der 18 zeigte er Nervenstärke: Der aggressive Abschlag auf dem Par 5 blieb knapp im Rough. Nach einem sicheren Schlag aufs Grün und einem Drei-Putt zum abschließenden Par konnte von Dellingshausen lachen und jubeln – beim 110. Start auf der DP World Tour erstmals als Sieger. Neben dem kunstvoll gestalteten Pokal mit Bergkristall bringt der Triumph ihm ein gesichertes Spielrecht bis 2027 und den Sprung auf Rang 22 im Race to Dubai.
Mit der besten Runde des Tages
Marcel Schneider spielte am Schlusstag eine 68 (-4) und teilte den zweiten Platz mit dem Norweger Kristoffer Reitan, der mit einer herausragenden 60 die beste Runde des Tages spielte – auf der 18 sogar zur 59 putten durfte.
Auch Schneider, für den es ebenfalls der erste DP-World-Tour-Sieg hätte sein können, würdigte die Leistung seines Landsmanns: „Da kann man nur den Hut ziehen. Was Nicolai da gespielt hat, war unfassbar – vor allem unter Druck. Er hat praktisch keine Tür offengelassen, fast jedes Grün getroffen. Wenn der Gegner so konstant ist, wird es schwer, irgendwo reinzustechen – erst recht, wenn das eigene Spiel nicht komplett brennt.“
Auch Marcel Siem überzeugte mit einer starken Schlussrunde von 63 Schlägen und kletterte auf den geteilten fünften Rang. Freddy Schott (68, -4) wurde 37., Max Kieffer (69, -2) beendete das Turnier auf Platz 51.