Einsamkeit ist in der heutigen Zeit kein Tabuthema mehr. Social Media macht es einfach, darüber zu sprechen und auf Problematiken hinzuweisen und Denkanstöße zu geben. Und es zeigt sich: Einsamkeit kennt kein Alter, kein Geschlecht und keine Herkunft. Sie schleicht sich in den Alltag und kommt mit Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen daher. Die eigenen Gedanken formen sich zu einem Strudel und das soziale Umfeld erscheint erschreckend klein.
Doch wie einsam ist Deutschland wirklich und was hilft?
Die Mehrheit der Menschen kennt das Gefühl der Einsamkeit
Die Techniker Krankenkasse hat im Jahr 2024 einen „Einsamkeitsreport“ zusammengestellt, der zeigt: Um die 60 Prozent der Menschen kennen nicht nur das Gefühl, sondern äußern, dass sie sich im privaten Umfeld einsam fühlen. Deutlich wurde dies während der Coronazeit. Besonders zu Beginn der Covid-19-Pandemie stieg die Einsamkeit durch Kontaktbeschränkungen signifikant an. Und es zeigt sich: Jüngere Menschen sind immer öfter betroffen. Einsamkeit wird von einem Wort zu einem Gesundheitsrisiko, das jedoch alle betreffen kann.
Kann Golf als Sport hier als Strategie aufgreifen und unterstützen?
Woher kommt die Einsamkeit?
Bevor vertieft werden kann, wie das Golfspiel Menschen mental hilft, ein kurzer Exkurs woher das Gefühl der Einsamkeit kommt.
Sozialer Status, schwierige Lebensphasen, hoher Konsum bei der Mediennutzung oder gesellschaftliche Erwartungen: Die Gründe sind vielschichtig. Das „BBC’s Loneliness Experiment“ setzt genau da an und zeigt überraschende Ergebnisse. Die Umfrage von Prof. Pamela Qualter (Universität von Manchester), Prof. Christina Victor (Brunel Universität London) und Prof. Manuela Barreto (Universität von Exeter) beschäftigt sich nicht nur mit den Ursachen der Einsamkeit, sondern auch mit den Folgen.
So zeigt sich, dass viele Betroffenen sich schämen, sich einsam zu fühlen. Gleichauf scheinen sie mehr Online-Freundschaften zu hegen und Menschen dennoch weniger zu vertrauen. Dabei ist es auch nicht unbedingt das moderne Leben, das die Befragten vereinsamen lässt. Sondern der steigende Druck, das Umziehen in eine neue Stadt oder ein Jobwechsel.
„Manchmal wird davon ausgegangen, dass Menschen sich einsam fühlen, weil es ihnen schwerfällt, Freunde zu finden – oder weil sie Schwierigkeiten haben, ihre Social Skills zu verbessern. Aber das ist nicht das, was wir gefunden haben. Ein Schlüsselelement der sozialen Interaktion ist die Eigenschaft, zu sagen, was andere Menschen fühlen, sodass du eine Reaktion dementsprechend anpassen kannst“, so Claudia Hammond, die ebenfalls an der Studie der BBC arbeitete.
Diese Erkenntnisse kann Golf als Sport aufgreifen, unterstützen und Lösungen bieten.
Der Golfsport als Strategie für die mentale Gesundheit
Weltweit gibt es über 35.000 Golfplätze. Allein in Deutschland sind es fast um die 1000 Anlagen. Der Golfsport ist dafür bekannt, die mentale Stärke zu fördern und Stress zu reduzieren. Es ist das Spiel in der freien Natur – einige Destinationen wirken mit ihren 18- oder 9-Loch Kursen fast schon parkähnlich. Wilde Roughs, natürliche Bewaldung und Wasserhindernisse, die eher einem See oder Teich gleichen, treffen auf durchdachtes Design.
Eine entspannte Runde kann durchaus einige Stunden dauern – je nach Aufbau der Bahnen, ob man zum Cart greift oder die Strecke zu Fuß zurücklegt.
Beim Golf wird aus einem einsam schnell ein gemeinsam
Golf vereint Menschen. Es ist die Mischung aus der Bewegung an der frischen Luft, dem sozialen Miteinander und der gemeinsamen sportlichen Herausforderung. So trifft man zwischen Bahn 5 und 6 jemand ganz Neues, lernt sich kennen und tauscht sich aus. Unabhängig vom Handicap, Alter oder Geschlecht. Der Sport steht im Zentrum. Es wird ein „gemeinsam“ statt „einsam“.