Wenn am 1. Weihnachtsfeiertag die meisten Menschen gemütlich bei Kerzenschein sitzen, wird es im Ersten düster: Der neunte Film der Erfolgsreihe „Harter Brocken“ spielt erneut in der rauen Harzer Bergwelt – und diesmal geht es um tödliche Geheimnisse aus DDR-Zeiten. Dorfsheriff Frank Koops (Aljoscha Stadelmann) muss sich in „Die Erpressung“ mit eingeschleusten Agenten, einem mysteriösen Mikrofilm und einer Kette von Morden auseinandersetzen. Gedreht wurde wie immer in Sankt Andreasberg und Umgebung – für die Film-Crew längst mehr ist als nur eine Kulisse.
Deutscher Krimi mit düsterer Stimmung
Die Handlung beginnt mit einer toten Beamtin auf dem Bahngleis zwischen Sorge und Elend – zwei Ortsnamen, die wie gemacht scheinen für den Thriller. Noch bevor Koops den Fund melden kann, ist das LKA vor Ort. Der erfahrene Ermittler Oliver Mienle (André M. Hennicke) zieht den Fall an sich und will den Dorfpolizisten aus allem heraushalten. Doch Koops merkt schnell: Hier stimmt etwas nicht. Als Mienles Kollegin Sabine Berger (Irene Rindje) auftaucht, die in die Politik wechseln möchte, wird klar, dass es um mehr geht als um einen Mord. Eine Spur führt zu Horst Witt (Uwe Preuss), einem pensionierten Mitarbeiter des Stasi-Archivs, und zu einem Mikrofilm, der ein gefährliches Geheimnis birgt.
Ein Drehbuch aus der Hand von Klaus Burck und Michael Knoll
Regisseur Hanno Olderdissen inszeniert den Thriller als Hommage an das klassische Genrekino – mit einer großartigen Besetzung: Neben Stadelmann, Fischer und Benkhofer glänzen André M. Hennicke und Irene Rindje als undurchsichtige Ex-Agent:innen, Uwe Preuss als sympathischer Erpresser sowie Winnie Böwe und Tom Keune als unbedarfte Glücksritter. Das Drehbuch stammt von Klaus Burck und Michael Knoll.
„Die Inszenierung von ‚Harter Brocken – Die Erpressung‘ war für mich in zweierlei Hinsicht ein Glücksfall: Wie immer beim ‚Brocken‘ bot das Drehbuch von Klaus Burck und Michael Knoll einen originellen wendungs- und actionreichen Krimiplot, trocken schwarzhumorig rund um unseren stoischen Helden Frank Koops erzählt. Das Highlight war für mich der Dreh mit der historischen Brockenbahn. Logistisch und handwerklich eine Herausforderung, konnte ich mir damit inhaltlich einen Traum verwirklichen: Wann hat man im deutschen Krimi schon mal die Gelegenheit, Westernszenen mit einer echten Dampflok zu drehen? Ein Riesenspaß und Thrill für mich und die Crew und hoffentlich auch für unsere Zuschauer“, sagt Hanno Olderdissen.
Spezielles Waffentraining für die Schauspieler
Für die Schauspieler sind die Rollen zum Teil eine echte Herausforderung. Irene Rindje, die Sabine Berger spielt, musste sich intensiv vorbereiten: „Für diese Rolle hatte ich speziell ein Waffen-Training mit einer sowjetischen Makarow-Pistole. Das war sehr intensiv für mich, und ich musste mich bis zur letzten Einstellung dazu zwingen, meine Augen nicht immer zusammenzukneifen, damit man mich auch von vorne filmen konnte und ich beim Schießen tatsächlich so aussah, als wäre ich mit allen Wassern gewaschen.“
Sankt Andreasberg als Highlight mit düsterer Kulisse
„Das Besondere am ‚Harten Brocken‘ ist für mich genau diese Atmosphäre von Sankt Andreasberg und seiner Umgebung: sperrig, düster, nebelverhangen und oft nass. Aus dieser Welt stammen die Figuren, die man sofort ins Herz schließt – bodenständig, ehrlich und herzlich auf ihre ganz eigene Weise“, so Jakob Benkhofer, der Heiner Kelzenberg spielt.
„Immer wieder sagen Menschen am Set: ‚Sankt Andreasberg ist doch gar nicht immer so dunkel und düster.‘ Natürlich nicht. Aber im Herbst, als wir gedreht haben, herrschte genau diese Stimmung – und sie ist erzählerisch viel spannender als blühende Wiesen und Sonnenschein. Besonders schön ist, wie warmherzig uns die Menschen im Harz aufnehmen. Man freut sich über unsere Arbeit. In Großstädten reagieren die Leute oft genervt, hier ist es genau das Gegenteil“, führt Benkhofer fort.
Die Region Harz als Krimiaustragungsort
Für die gesamte Region ist die Reihe ein Highlight. Die Dreharbeiten bringen nicht nur Filmflair in den Harz, sondern auch wirtschaftliche Impulse. Die Crew kauft ein, übernachtet, und viele Einheimische helfen als Komparsen oder bei der Logistik. Das ist Werbung für Landschaft – und für den Tourismus. Am Ende bleibt die Frage: Warum zieht der Harz Krimis so magisch an? Vielleicht, weil die Landschaft selbst eine Figur ist – rau, geheimnisvoll und voller Geschichten.
„Wenn man hier im Nebel steht, kann man sich alles vorstellen“, sagt Stadelmann. „Und genau das macht den ‚Harten Brocken‘ so besonders.“
Sendetermin: „Harter Brocken – Die Erpressung“ läuft am 25. Dezember um 20.15 Uhr im Ersten.