419 Nennungen aus 25 Golfclubs, sechs Turniertage und ganz viele Sieger. Das sind die Eckdaten der 33. Kurhessischen Offenen Golfwoche in Oberaula. Jörg Rupf gewinnt die erstmalig ausgetragene 3 aus 6 Challenge nach 108 Loch mit einem Schlag Vorsprung. Die Woche hat gezeigt, dass es gelingen kann, ganz neue Elemente mit langjährigen Traditionen erfolgreich zu verknüpfen.
Wenn Golftraditionen verblassen
In der heutigen, schnelllebigen Zeit – mit sich ständig verändernden Randbedingungen und Impressionen – verblasst der Blick auf solche ehemals wichtige und lang gepflegte Traditionen allzu schnell. Es ist halt nicht mehr so, wie es mal war und wird wohl auch nie mehr so werden, heißt es dann. Trotzdem sind Traditionen gerade in diesen Zeiten ein Anker, ein Orientierungspunkt.
Im Kurhessischen Golfclub hatte man etwas dagegen, dass sich eine bedeutende Clubtradition im Laufe der Jahre nach und nach in das virtuelle Fotoalbum der Erinnerungen zu verabschieden drohte. Denn wenn bei Oberaulas Golfern eines Tradition hat, dann ist es die Offene Golfwoche. Seit 32 Jahren ist die Turnierwoche in Oberaula das jährliche Golf-Highlight in der Region.
Ernüchternde Zahlen brauchten innovative Lösung
Gegen Ende der 2010er Jahre schrumpfte die einstmalige „Woche“ im Wettspielkalender zum Wochenende, noch getragen von den zwei Traditionsturnieren am Freitag, dem „Stern Vierer“ und dem Bickhardt-Bau Cup am Samstag. Die Umstände der Pandemiejahre erforderten dem Club einiges ab diese Events zu erhalten.
Kaum 200 Teilnehmende fanden sich im ersten Corona Jahr zur Turnierwoche noch ein. Erfreulicherweise gab es in den vergangenen drei Jahren, mit der allgemein positiven Entwicklung in der Mitgliederbindung im Club, wieder kontinuierlich steigende Teilnehmerzahlen in der Offenen Woche mit bis zu 280 Teilnehmern im vergangenen Jahr.
Diversität im modernen Clubleben
Natürlich sind die Zeiten, in denen man zum Gala-Dinner und Sommerfest in Abendrobe erschien, vorbei. Der einstige Krawattenzwang taugt heute allenfalls zur Anekdote. Die Atmosphäre ist locker und entspannt, wenn gleich gepflegt, wie es einem modernen Golfclub mit einem harmonischen Clubleben sein soll. Die Partys sind leiser heutzutage. Der persönliche Fokus aller Beteiligten ist in jeglicher Hinsicht diversifizierter.
Um das „Event Offene Golfwoche“ nachhaltig in genau diesen Fokus der potentiell noch nicht erreichten Teilnehmenden zu rücken, haben die Marketingverantwortlichen im Kurhessischen Golfclub in nur wenigen Wochen eine einfache aber umso effizientere Strategie entwickelt.
„Die Attraktivität unserer beiden Signature-Turniere ist auf dem Höhepunkt. Um mit der Offenen Woche zu wachsen, sind ganz einfach mehr Spieltermine nötig. Tatsächlich sind die im Kalender wöchentlich eingeplanten Turniere der Abteilungen hier keine Hemmnis, sondern genau die Lösung, die wir brauchen“, erklärt Spielführer Siegfried Streckhardt.
Neue Golfchallenge mit feinen Unterschieden
„Damen-, Herren-, und Seniorengolf öffnen ihre Turniere einfach für alle. Die vorgesehenen Turniermodi bleiben bestehen, der feine Unterschied ist: Alle Mitglieder und Gäste sind startberechtigt. Aber was sollte die Herren motivieren dienstags beim Damenturnier zu spielen und umgekehrt? So die berechtigte Frage der Planenden.
Hier kam aus dem Marketing des Clubs das verbindende Element auf den Tisch: Von Dienstag bis Sonntag werden sechs Turniere ausgetragen. Jedes Turnier zählt gleichwertig in eine Gesamtwertung. Damit sich möglichst viele in dieser Gesamtwertung klassifizieren werten wir die besten drei Ergebnisse. Die 3 aus 6 Challenge war geboren.
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