
Frohe Weihnachten. Auf Wiedersehen – bis demnächst. Vielleicht im März oder April?“ Auf die Frage seines Gegenübers im Dezember schaute Markus Mattern verblüfft drein. „Von wegen. Wir betreiben keine reine Golfclub-Gastronomie. Wir führen ein öffentliches Restaurant und sind für jedermann da. Und zwar ab Anfang Februar“, lautete die klare Antwort des umtriebigen Küchenchefs.
Kreative Küche in Kassel
Die Bemerkung macht das Selbstverständnis des kreativen Betreibers im Wilhelmshöher Clubhaus deutlich. Markus und Ehefrau Rauhda Matern haben im vergangenen Jahr die Herzen ihrer Gäste im Sturm erobert. Was durchaus nicht selbstverständlich ist. Als das Duo und sein Team vor zwölf Monaten in der Location am Bergpark startete, trat es in große Fußstapfen. Immerhin 18 Jahre lang hatten die Vorgänger, Francois und Michaela Heuertz, den gastronomischen Betrieb geführt – und das zumeist mit positiver Resonanz.
Bereits Erfahrungen gesammelt
Insofern blickten die Kasseler durchaus gespannt auf ihre „Newcomer“ an Bahn 19. „Wir mussten uns in die Umgebung einarbeiten. Doch neu war die Aufgabe nicht“, erläutert Matern. Das hat damit zu tun, dass der Kochlöffel-Artist zuvor bereits im Lindner-Hotel des Clubs Wiesensee tätig gewesen war. Dort hatte er unter anderem den langjährigen Nordhessen und Wissmannshofer Professional Ralf Hartfuss kennengelernt.
Insgesamt sieben Jahre fungierte Matern in der Anlage als Küchenchef. Vor dem Hintergrund ist ihm die Klientel der Golferinnen und Golfer vertraut.
Weitere Stationen des gebürtigen Volkmarsers waren das renommierte Kasseler Schlosshotel, das ausgezeichnete H-Hotel Brunnenhaus im Bad Arolser Vorort Landau sowie das populäre Restaurant „Herbsthäuschen“ im Habichtswald.
Geschäftspartner verstorben
Der anschließende Wechsel an die Ehlener Straße verlief keineswegs ohne Probleme. Zunächst hatte der Gastronom die Herausforderung über den Dächern der documenta-Stadt mit einem Partner angehen wollen. Doch der starb kurz vor dem Auftakt, plötzlich und unerwartet. So stellte sich Matern der Aufgabe zusammen mit seiner Ehefrau Rauhda – ohne weitere Unterstützung.
Mit Erfolg. „Es läuft gut, es macht Spaß“, fasst der kommunikative Gastronom zusammen. Er schätzt die familiäre Atmosphäre und freut sich darüber, im Gegensatz zu seinem vorherigen Job mehr Kontakt zu seinen Gästen pflegen zu können. Bei zusätzlichem personellem Bedarf nutzt er sein weitläufiges Netzwerk. Das gilt etwa in der Offenen Golfwoche am Anfang der Schulferien, wenn besonders viel zu tun ist.
Kulinarische Highlights für die documenta-Stadt
Welche kulinarische Linie verfolgt er? „Convenience ist nicht mein Ding. Ich koche mit frischen Produkten“, lässt Mattern keinen Zweifel aufkommen. Mit Convenience könne man arbeiten, „jedoch nicht das System darauf aufbauen“, so der 50-Jährige.
Die Resonanz gibt ihm recht. Neben den Golferinnen und Golfern begrüßen er und seine Ehefrau zahlreiche externe Gäste in ihrem Restaurant, dem sie den Namen „Ele“ gegeben haben. Zum Beispiel Wanderer. „Wenn wir mit unserer Gruppe im Habichtswald unterwegs sind, kehren wir gern im Clubhaus-Restaurant ein und stärken uns dort“, berichtet der Kasseler Uwe Stöcker.
Da verwundert es kaum, dass das Duo im gerade begonnenen zweiten Jahr an seinem Konzept festhalten will.