Sport- und Golf Resort Gut Wissmannshof

„Bin lieber im Rough als im Büro“

Er hinterlässt eine große Lücke: Holger Gartz.

Er organisierte ProAms, engagierte sich bei der Joka Rules Tour und initiierte zahlreiche hochkarätige Events. Wenige Aktive prägten die Region so intensiv wie der Wissmannshofer – als Unternehmer wie als Sportler. Am Montag, 4. November, starb Holger Gartz im Hospiz in Hann. Münden. Der Prostatakrebs hatte zuvor gestreut, danach ging alles unerwartet schnell. „Dass der Moment kommen würde, war vielen klar – jedoch nicht so schnell. Bärli hatte alles vorbereitet. Nun stehen wir vor einer großen Leere und müssen diese erst langsam wieder auffüllen“, erklärt sein Freund Andreas Meißner.

Herbert Appel blickt zurück: „Wenige Tage vor seinem Tod haben wir lange miteinander telefoniert. Obwohl Holger von der Schwere seiner Krankheit wusste, wirkte er völlig aufgeräumt und optimistisch, dass die Bestrahlung anschlagen und greifen würde.“

Der Escheberger und der Wissmannshofer kannten sich mehr als 40 Jahre. Den Anfang markierte die gemeinsame Leidenschaft für den Fußball. „Später, fast 35 Jahre lang, war Holger Geschäftspartner der SV Sparkassen-Versicherung. Unsere Geschäftsbeziehungen haben wir, analog zum Wachstum seines Betriebs, kontinuierlich ausgebaut“, so Appel.

Viele gemeinsame Projekte betreuten beide und förderten zahlreiche Vereine und Verbände in der Region sowie darüber hinaus. Appel: „Für Trikot-Aktionen galt das ebenso wie für Ballpakete zugunsten von Schulen und Kindergärten und später, als er seine Liebe zum kleinen weißen Ball entdeckt hatte, mit attraktiven Golfformaten in Escheberg und anderen Clubs“.

Pragmatisch, unkompliziert und doch ein Visionär

Holger sei vom Naturell her ein umtriebiger und teilweise geradezu visionärer Mensch gewesen. „Seine zuweilen gelebte Hemdsärmeligkeit und pragmatische Herangehensweise haben mir imponiert. Und wenn ich mal, was durchaus öfter vorkam, einen brandeiligen Auftrag hatte und ihn am Abend anrief, dass ich am nächsten Vormittag noch 20 Polohemden für eine Veranstaltung benötigte, stellte er sich notfalls früh morgens selbst an die Beflockungsmaschine, um die Sachen rechtzeitig liefern zu können“, erinnert sich der frühere SV-Manager. Unmögliches möglich zu machen sei der Antrieb und das Credo des Verstorbenen gewesen.

Appel fasst zusammen: „Mit Holger Gartz verliert die Region einen umtriebigen Macher und stets zuverlässigen Partner.“

Leidenschaftlich und engagiert

Hubert Landefeld verweist darauf, dass sein Wissmannshofer Resort Witwe Dr. Ulrike Gartz am Samstag danach, zum Saison-Abschlussturnier, einlud und eine Trauerminute samt persönlicher Würdigung für den Verstorbenen abhielt.

Er selbst wählt diese Worte: „In stillem Gedenken nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Mitglied, Mannschaftskapitän und geschätzten Golffreund, Holger Bärli Gartz, der am 4. November starb. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen leidenschaftlichen Sportler und engagierten Menschen, sondern auch eine Persönlichkeit, die sich über viele Jahre hinweg unermüdlich für das Wohl unseres Clubs und für die Gemeinschaft im Resort Gut Wissmannshof eingesetzt hat.“ Seine Liebe zum Golfen und sein Beitrag zur Förderung des Sports in Deutschland hätten viele inspiriert und geprägt.

Eine Lücke, die sich schwer zu füllen lässt

Bärli hinterlasse eine Lücke, die schwer zu füllen sein werde. Sein herzliches Wesen, die Freude am Spiel und sein Engagement blieben allen in Erinnerung. „Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und allen, die ihm nahestanden. Ruhe in Frieden, lieber Bärli. Du wirst uns fehlen“, so Hubert Landefeld.

Schein: „Lange Weinabende“

Conny Schein hebt hervor: „Bärli war ein unglaublich hilfsbereiter, zuverlässiger, großzügiger Nachbar und Freund, ein vertrauter Vierer-Partner und mit Leib und Seele Wissmannshofer.“ Er habe die Gabe gehabt, fast jeder Situation einen positiven Aspekt abzugewinnen oder zumindest immer das Beste daraus zu machen. „Für immer wird mir in Erinnerung bleiben, dass Bärli bei unseren vielen langen Weinabenden mitten im Satz einschlief. Geraume Zeit später wachte er wieder auf und beendete seinen begonnen Satz, als hätte es keine Unterbrechung gegeben“, schmunzelt sie.

Sohn Henry Schein betont: „Bärli war für mich einer der humorvollsten und hilfsbereitesten Golfer, die ich kennenlernen durfte.“ Er habe ihm stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ihn insbesondere in den ersten Jahren seines Golfspiels unterstützt. „Hier schätzte ich seine lockere und entspannte Art, aber allem voran seine golferische Expertise. Er wird mir immer als Nachbar und Captain während meiner Zeit auf dem Wissmannshof in Erinnerung bleiben“, erläutert Schein.

Ein Abschlag mit dem Putter

„Mit schwerem Herzen nehmen wir Abschied von unserem geschätzten Bärli, einem der Gründungsmitglieder unserer Donnerstags-Golfrunde, den DonGoRus“, sagt Torpen Bibbig. Holger sei nicht nur ein herausragender Organisator gewesen, der viele unvergessliche Golfrunden für seine Freunde geplant habe, sondern auch ein herzensguter Mensch, der stets für das leibliche Wohl seiner Umgebung gesorgt habe. Der Automobil-Unternehmer:

„Seine Großzügigkeit und sein Sinn für das richtige Outfit haben unsere gemeinsamen Erlebnisse bereichert und unvergesslich gemacht. Bärli war nicht nur vierfacher DonGoRu-Champion, sondern bleibt eine Persönlichkeit, die in unseren Herzen weiterlebt. Die Erinnerung an ihn wird uns stets begleiten, wir werden die gemeinsamen Momente in Ehren halten“, so Bibbig.

Clubkamerad Willi Becker erklärt: „Ich denke häufig daran, als Holger Ende der 1990er-Jahre bei einer Sponsorenreise der Kassel Huskies in Ellmau mit einem Putter auf der Driving-Range abschlug – und so seine Golfkarriere begann.“ Der Verstorbene habe in den letzten Jahrzehnten „alle unsere Events, Turniere und ProAms begleitet“. Dafür sei er sehr dankbar. „Lieber Holger, wir werden Dich nicht vergessen“, unterstreicht Becker.

„Das Glas stets halbvoll“

„Ich kannte Holger weit über 20 Jahre. Dass meine Frau Martha und ich heute mit großer Freude Golf spielen, hat sehr viel mit Bärli zu tun“, formuliert Bernd Schmitt. Dessen positive, großzügige und begeisternde Einstellung sowie das gewinnende Wesen habe jede Runde bereichert.

Schmitt erinnert an die meist gute Laune und coolen Sprüche, die den Wissmannshofer ausgezeichnet habe. „Aussagen wie „Lieber im Rough als im Büro“ und „Lass‘ die Haare nicht hängen. Die anderen kochen auch nur mit Kaffee“, werden mir immer in Erinnerung bleiben“, so der Unternehmer. Bärli habe immer etwas organisiert, „von gemeinsamen Golfturnieren wie dem RiKa-Cup über tolle Reisen nach Spanien bis hin zu unserer Donnerstagsrunde zog sich der Bogen.“

Bernd Schmitt: „Wir werden ihn sehr, sehr vermissen!“ Gaby Pech-Juhlke und Burckhard Juhlke äußern sich so: „Wir sind sehr betroffen, wir sahen Holger als eine Institution. Er war Ansprechpartner in und für alle Lebenslagen, Berater, Unterstützer, Motivator und Organisator – humorvoll, verlässlich und ein netter Plauderer. In unseren Herzen werden wir ihn in guter Erinnerung behalten.“

Ein rundum positiver Mensch

Clubkamerad Burkhard Walter hebt hervor: „Holger war privat, geschäftlich und sportlich ein grundsätzlich positiv denkender Mensch.“ Bei ihm sei das Glas immer halb voll gewesen. Selbst ein missglückter Schlag oder Putt, den andere mitunter verzweifeln ließen, hätten ihm ein Lächeln entlockt. Walter: „Von ihm bleiben mir vor allem zwei Worte in Erinnerung: „Alles Bombe!“

Klassik-Klänge und Zigarren

„Wir lernten uns 1989 auf Gut Wissmannshof kennen“, blickt Andreas Meißner zurück. Gemeinsam spielten sie viele Runden beim Herrengolf und auf zahlreichen Anlagen in Deutschland und Spanien. „Bärli war Zauberer, liebte klassische Musik, Zigarren, gute Getränke und leckeres Essen – als Nachtisch meist Eis“, so der Steuerberater. Dessen Wortwitz sei gewaltig gewesen.

In die Jahre gekommen, habe der Verstorbene so mache „Bärli-Rolle“ auf das Fairway gelegt. Wenn er einen langen Schlag auf dem Grün lochte, sei gelegentlich ein überaus selbstbewusster Kalauer wie dieser gekommen: „Ich bin halt der beste Putter im Club“. Auch beim Zählspiel habe Holger häufig einen munteren Spruch auf Lager gehabt. Manch‘ empfindlicher Spieler sei davon genervt gewesen, Bärli habe seinen Spaß gehabt. „Kein Frust, immer optimistisch, fröhlich, voller Ideen, großzügig und zuversichtlich – und das bis zum 4. November. So war der Bärli“, fasst Meißner zusammen.

Autor: Redaktion
Fotonachweis: Privat
Das ist eine Perle der regionalen Industriegeschichte
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