
Wie gewonnen, so zerronnen. Was der Volksmund sagt, kann als Beschreibung erlebten Vertrauens von Mitarbeiter/innen und Führungskräften in Organisationen gelten. Von anderer Seite heißt es: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ Was also stimmt? Dass Vertrauen immer ein fragiles Konstrukt ist, das durch eine unbedachte Aussage der Führungskraft in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus?
Da wir uns weniger an den Werten eines Unternehmens als an dem Verhalten der Repräsentant/innen orientieren, ist erlebtes Vertrauen häufig über die Unternehmenswerte hinaus mit Emotionen verknüpft. Auch die Tatsache, dass Mitarbeitende sich bei Unternehmen bewerben und ihre Führungskräfte verlassen, untermauert die Bedeutung von Vertrauen. Umso wichtiger ist es, dass die Leitbilder eines Unternehmens spürbar sind und gegenseitiges Vertrauen, eine offene Kommunikation, Lösungsorientierung und eine gesunde Fehlerkultur keine Buzzwords sind, sondern gelebtes Miteinander!
Auf Augenhöhe reflektieren
Erleben Mitarbeiter/innen hohes Vertrauen durch ihre Vorgesetzten, ist das unabdingbar mit einer Freiheit verbunden, die es auszuhalten gilt. Hier ist es umso wichtiger, ein gegenseitiges Monitoring einzuführen, wo Führungskräfte auf Augenhöhe mit ihren Mitarbeitenden das gelebte gegenseitige Vertrauen reflektieren können. Beispiele für Tools sind die Skalenabfrage in Bezug auf die erlebte Vertrauenskultur oder auch Konsensieren statt Abstimmen.
In der Realität ist jedoch noch immer zu beobachten, dass die Führungsspitze nicht nach den Leitbildern führt und bei Kritik ihrerseits hart sanktioniert. Und das, obwohl wir wissen, dass eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung direkte Auswirkungen auf die Arbeitsmotivation, die Qualität und die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden hat.
Nicht zu vergessen: Vertrauensvolle Arbeitsbeziehungen schaffen Freiräume zum kreativen Arbeiten. Diese Kreativität wird in einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt mehr benötigt denn je. Die Digitalisierung hat viele unserer Arbeitsprozesse nachhaltig verändert – und damit ebenfalls die Anforderungen an Führungskräfte. Feste Projektstrukturen weichen agilen Prozessen. Es gilt, Komplexität nicht mehr zu beherrschen, sondern sie im Lichte des permanenten Wandels zu managen. Arbeit muss nicht mehr zeitgleich aus dem gleichen Büro geleistet werden – wir arbeiten flexibel und hybrid.
Die neue Generation von Fachkräften fordert genau diese Flexibilität ein und setzt hierbei einen Vertrauensvorschuss in ihre Fähigkeiten und Entscheidungen voraus. Dennoch: In dieser schnelllebigen Zeit entsteht bei den Mitarbeitenden vermehrt ein Bedürfnis nach Vertrauen und Sicherheit sowie Verlässlichkeit und Transparenz.
Elementarer Puzzlestein
Wie lässt sich die Bedeutung eines gelebten Vertrauensbegriffs für die Arbeitswelt der Zukunft also zusammenfassen? Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften ist ein elementarer Puzzlestein, wenn wir über New Work bzw. zukünftiges Arbeiten nachdenken. Mehr und mehr werden flache Hierarchien gefordert und gefördert – Vertrauen als Gegenentwurf zur Macht ist somit unser Treibstoff auf dem Weg in die Zukunft!
Sprechen Sie uns gern an, wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen möchten. Vertrauen Sie uns. Wir schauen individuell mit Ihnen hin und entwickeln den Weg zur echten Vertrauenskultur in Ihrem Unternehmen. Weitere Infos unter www.muellerundpartner.de. • ralo