
Eine hochkarätige Auszeichnung in Sachen Natur und Umwelt erhielt der Kasseler Club im Herbst. Der Repräsentant des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Karsten Dufft, übergab den Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt an Präsident Stefan Heine. Mit von der Partie waren Vertreter des DGV, der Stadt Kassel und des NaBu.
Einige Informationen zu der Auszeichnung: Weltweit nimmt die biologische Vielfalt teilweise dramatisch ab. Auch in Deutschland ist erhebliches Artensterben zu verzeichnen. Wenn nichts dagegen unternommen wird, sind verheerende Folgen zu befürchten. Um den vor allem durch menschliches Verhalten verursachten Verlust der Artenvielfalt aufzuhalten, haben die Vereinten Nationen das aktuelle Jahrzehnt zur Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen.

Die Initiative fördert weltweit Aktivitäten, die sich die Erhaltung und Reaktivierung der biologischen Vielfalt zum Ziel setzen. Der Sport zählt zu den Bereichen, über den Menschen dafür gewonnen werden sollen, sich über den Wert und die Bedeutung möglichst zahlreicher Arten von Pflanzen und Lebewesen klar zu werden.
Titel für zwei Jahre nutzen
In der jüngeren Vergangenheit hatte sich die Wilhelmshöher Anlage verstärkt um Umwelt und Natur gekümmert. Dazu passte es, dass Geschäftsführerin Andrea Klug die Unterlagen im Wettbewerb um die UN-Auszeichnung bei der Fachjury einreichte.
Das Kasseler Engagement für den Erhalt der biologischen Vielfalt überzeugte das Gremium, so dass es dem Club den Preis zusprach. „Wir dürfen nun für zwei Jahre den Titel ,Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt‘ in unserer Öffentlichkeitsarbeit und Werbung nutzen“, freute sich Präsident Heine.
Golf als Teil der Lösung
In seiner Ansprache skizzierte Karsten Dufft das Projekt, bei dem der Bereich „Sport“ ein Segment bildet, das der DOSB vertritt. Nach seinen Worten zählt der Kasseler Erfolg zu den wenigen Fällen weltweit, bei denen eine Sportanlage bedacht werde.

Gerade in diesem Bereich gebe es vielerorts immense Probleme. Das Miteinander zwischen Sport und Natur gestalte sich „oft sehr schwierig“. Das müsse in Zukunft besser werden, „weil der Sport ohne die Natur auf wackeligen Füßen stehen wird“, so Dufft.
DGV-Vorstandsmitglied Alexander Klose hob die Bedeutung der Auszeichnung hervor. Er unterstrich, dass Kassel der vierte Golfclub hierzulande sei, der den Preis erhalte. Zu dem exklusiven Kreis gehören Hochkaräter wie München-Eichenried.
Er zeigte sich überzeugt, dass vielerorts ein Umdenken stattfinde. „Der Golfsport stellt kein Problem für die Natur dar. Er ist eher Teil der Lösung“, sagte Klose. Er freue sich, dass Kassel-Wilhelmshöhe als Vorbild agiere, „weil die Anlage umweltfreundlich, aber auch ein fantastischer Golfplatz ist“, so das DGV-Vorstandsmitglied. • Klaus Purwin