
Bei einem hochkarätigen ProAm wie Becks & Boys auf Gut Wissmannshof im August sorgen viele Kräfte dafür, dass die Veranstaltung zum Erfolg wird. Einige agieren vorn an der Rampe, andere tragen eher im Hintergrund ihren Teil bei.
Zur zweiten Kategorie zählen Christian Schaeling und sein Team von FAC Events. Seit fünf Jahren ist er für das Golfturnier aktiv. „Diese Location ist ein Traum“, hebt der erfahrene Veranstaltungsmacher hervor. Die besondere Herausforderung für seine Mannschaft liegt darin, sämtliche Vorbereitungen zum ProAm-Start am Vormittag abgeschlossen zu haben.
Das bedeutet, dass das Equipment bereits am Vorabend aufgebaut wird. In den frühen Morgenstunden des Turniertags folgt das, was Schaeling das „Fine-Tuning“ nennt. Damit summiert sich der Aufwand durchaus auf ein höheres Maß als sonst.
Hinter dem Begriff „Equipment“ verbirgt sich in diesem Fall das komplette Mobiliar des Events, das sich an die Golfrunde anschließt. Da das Finale samt BBQ und Siegerehrung an der sogenannten Tonne, also – abseits des Clubhauses – im Freien abläuft, positionieren sechs FAC-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die Utensilien dort. Dazu zählen Schirme, Möbel, Tische, Hochtische, Barhocker und Stühle.
Darüber hinaus richten sie die diversen Verpflegungsstationen am Rand der 18 Bahnen ein, an denen die Aktiven während der Runde kulinarisch und sonstig verwöhnt werden. Es handelt sich um den Bratwurst-Stand, die Bier-Station, das Kuchen-Buffet und das Coffee-Bike.
Drei bis vier Stunden ist das Team am Vortag aktiv. Am Morgen vor dem Event greifen zwei Mitarbeiter jeweils für etwa zwei Stunden in die Tasten. Nach der Veranstaltung beginnt der Abbau. Dazu rückt FAC mit vier bis fünf Kräften an, die etwa drei Stunden im Einsatz sind. „Das ProAm markiert derzeit unser einziges Event im Golfbereich“, erläutert Schaeling.
Sohn Jonas eröffnet Perspektiven
Nach den Worten des Unternehmers bilden die Vermietung von Möbeln, Mobiliar und Gastronomie-Ausstattung das Kerngeschäft seines Hauses. Das gilt für die unterschiedlichsten Locations. Ob im Innenhof des Kasseler Kongress Palais, bei privaten Auftraggebern zuhause oder auf einer Golfanlage – die Aufgaben und Herausforderungen unterscheiden sich nicht grundsätzlich.
Wie entwickelt sich das Geschäft? Nach zwei wegen Corona extrem ruhigen Jahren zog die Nachfrage im Frühjahr und Sommer wieder deutlich an. Vielfältige Nachholeffekte ließen grüßen. Die positiven Punkte können jedoch nicht die enormen Personalprobleme vergessen machen, die den ansonsten blauen Himmel mitunter verdunkeln. Schaeling hatte insofern Pech, als zwei langjährige Mitarbeiter just zu dem Zeitpunkt das Unternehmen verließen, als die Krise endete und die Nachfrage anzog. Die Lücke zu füllen, sei schwer, räumt der Nordhesse ein. Und das, obwohl FAC in dem Kontext viele Wege und Kanäle nutzt – von den neuen Medien bis hin zur Arbeitsagentur.
Schaelings Team umfasst zwölf feste Kräfte. Hinzu kommen bei Bedarf 60 bis 80 Aushilfskräfte. Eine hohe Fluktuation kennzeichnet die Szene. Von sieben neuen Mitarbeitern, die FAC Anfang Mai eingestellt hatte, waren im August noch zwei an Bord. „Unsere Arbeit ist anstrengend. Wir arbeiten viel, auch körperlich und am Wochenende“, macht der Chef keinen Hehl aus den Anforderungen. Gleichzeitig unterstreicht er: „Selbstverständlich wird jede Stunde bezahlt.“
Einige seiner Mitarbeiter sind Fachkräfte für Lagerlogistik. Muskelkraft ist durchaus gefragt, denn die Möbel sind zum Teil schwer und sperrig. „Andererseits sieht man bei uns das Ergebnis seiner Arbeit, was woanders nicht immer der Fall ist“, sagt Schaeling. Er freut sich darüber, dass sein Sohn Jonas seit Ende 2021 fest zum Team gehört – und damit eine Nachfolgeperspektive eröffnet. Der Youngster hatte sich zuvor an der Akademie für Absatzwirtschaft weitergebildet. Nun kümmert sich Jonas Schaeling um die Projektleitung und das Marketing bei FAC. • ralo