
Die Wirtschaftskriminalität stand im Fokus einer Veranstaltung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, MIT, bei der Kasseler Firma Starke+Reichert. Die weltweit häufigsten Straftaten in dem Zusammenhang sind Vermögensdelikte wie Untreue und Unterschlagung, Betrug in der Beschaffungskette, Bestechung und Korruption, Cyberkriminalität sowie Bilanzdelikte.
Die Schäden sind erheblich: Sechs Milliarden Euro verlieren deutsche Unternehmen jährlich allein durch aufgedeckte Delikte. „Diese Summe enthält direkte finanzielle Schäden wie auch Kosten, die der Reputationsverlust, beeinträchtigte Geschäftsbeziehungen sowie Investitionen in PR und Rechtsbeistand mit sich bringen – und nicht zuletzt den zeitlichen Aufwand des Managements“, so der Kasseler MIT-Vorsitzende Stefan Sotzek.
In ihrem Vortrag beschäftigte sich die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann mit Fragen rund um das sogenannte Cybercrime – siehe Interview auf Seite 40 und 41. Hausherr Dr. Felix Reichert gab praktische Tipps, wie Cyber-Attacken zu begegnen ist. Er wies auf Risiken hin und machte deutlich, dass die immer populärer werdende Cloud Chancen wie Gefahren mit sich bringe. Attacken drohen im Hinblick auf die Soft- und Hardware sowie die physikalische Ebene. IT-Verantwortliche sollten Haftungsfragen ernst nehmen; immerhin drohten Bußgelder bis zu 250.000 Euro sowie Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren. Als hilfreich erweisen sich aus der Sicht des Managers IT-Sicherheitschecks und entsprechende Audits bzw. Tests. Darüber hinaus sollte jedes verantwortungsbewusste Unternehmen über ein IT-Notfallhandbuch verfügen, um im Fall der Fälle klare Abläufe und Zuständigkeiten zu kennen. „Doch ein Restrisiko bleibt“, so Reichert.