„Fühlen uns hier einfach sauwohl“

Jürgen Wundrack gelingt auf der Anlage des Clubs Rothenberger Haus das erste Ass seines Lebens

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Ausgelassen feierten die Aktiven am Rothenberger Haus ihren Ass-Schützen und Präsidenten Jürgen Wundrack. Geschäftsführerin Johanna Elsner von der Malsburg machte da keine Ausnahme. Ob die blaue Handtasche als Preis für das Hole-in-one gedacht war, darüber ist nichts Genaues überliefert.

Wer als Veranstalter auch den Nicht-Longhittern die Chance einräumen will, beim Wettbewerb „Nearest to the Pin“ ein Erfolgserlebnis einzufahren, der wählt eines der weniger langen Par-3-Löcher für den Sonderpreis. Denn die 200-Meter-Distanzen sind und bleiben für viele Aktive ein Ding der Unmöglichkeit.
Jürgen Wundrack kann das bestätigen. Er schlägt nicht immer weit, dafür aber oft sehr präzise. Das galt etwa kürzlich für den Gründerpokal seines Heimatclubs Rittergut Rothenberger Haus. Da packte der Präsident an einer 120-Meter-Bahn sein Eisen 7 aus – und schickte den Ball auf die Reise. Mit Erfolg: Der Göttinger versenkte das Spielgerät mit einem einzigen Versuch im Loch. Ein Ass!
„Das ist das leichteste Loch auf der Anlage. Ein anderes wäre für mich eindeutig zu lang gewesen“, schmunzelt der wortgewaltige Niedersachse bescheiden. Es habe sich um „einen totalen Zufallstreffer“ gehandelt, so Wundrack. Das Spektakuläre des Schlags habe er zunächst gar nicht bemerkt, „da ich gleich nach Schwungende den Abschlag verlassen habe“, blickt er zurück.

„Ab 16.00 Uhr auf mein Wohl“

Doch dann kam der Präzisionsschütze der Fahne näher. Der Anblick verwirrte ihn. „Das gibt’s nicht. Der Ball liegt nirgendwo auf Grün“, sei ihm durch den Kopf gegangen, räumt er ein.

Seinen Flight-Partner Ansgar Nachtwey irritierte die Sache keineswegs. „Er ist viel größer als ich. Insofern hatte Ansgar offenbar bereits erkannt, dass der Ball zumindest tot am Stock liegen musste“, erinnert sich Wundrack.

So war es dann auch. Oder wenigstens so ähnlich. Denn der Ball lag nicht nur an der Fahne, er war ins Loch gerollt.

Mit 95 Schlägen beendete Wundrack die Runde. 94 davon waren danach im Clubhaus kaum mehr der Rede wert. Aber der eine, der super exakte Schlag, dafür umso mehr!

„Ausgerechnet beim Gründerpokal gelingt mir das Ass“, resümiert der Präsident – mit gespielter Verzweiflung im Gesicht. Er erklärt: „Das heißt, die Anlage war brechend voll. Ab 16.00 Uhr wurde nur noch auf mein Wohl und meine Rechnung herumgetrunken!“

Tolle familiäre Atmosphäre

Wie sich mittlerweile zeigt, hat Wundrack den „Schicksalsschlag“ recht gut weggesteckt – gesundheitlich wie finanziell. Was seiner Begeisterung für die Anlage am Rittergut keinen Abbruch tut.
„Vor über 20 Jahren suchten meine Frau, ich und Freunde einen passenden Club in der Göttinger Gegend“, berichtet er. Da der „große Bruder“ ein „wahnsinniges Aufnahmegeld“ verlangt habe, „landeten wir im wunderschönen Eichsfeld“.

Das sei die beste golferische Entscheidung gewesen, fasst Wundrack zusammen. Angetan zeigt er sich von der familiären Atmosphäre, den angenehmen Mitgliedern und „der sagenhaften Gegend“. Alles das habe genau zu den sechs Göttinger Newcomern gepasst, die seinerzeit voller Vorfreude in den Club Rittergut Rothenberger Haus eingetreten seien. „Wir alle fühlen uns dort einfach sauwohl“, lässt der Ass-Schütze keinen Zweifel.
• ralo

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