
Eine neue Attraktion im Kasseler Stadtteil Niederzwehren nimmt immer mehr Konturen an. Im vergangenen Jahr verließ die Firma Jordan den traditionsreichen Standort und zog an ihre Location im sogenannten Langen Feld um. Nun beginnt die GWH Bauprojekte GmbH damit, das Areal umzugestalten.
Ende vergangenen Jahres erarbeiteten fünf Planungsbüros in einem kooperativen Workshop-Verfahren städtebauliche Konzepte für das ehemalige Grundstück der W. & L. Jordan GmbH. Ihre Vorschläge und Ideen stellten die Kreativen anschließend einem Auswahlgremium vor, das Stadtbaurat Christoph Nolda sowie Vertreter der Stadtverwaltung und der GWH Bauprojekte GmbH gebildet hatten. Einstimmig entschied man sich für das Konzept des Düsseldorfer Architekten-Teams Thomas Schüler (zum Baufeld A/ westlich) und der Kasseler Foundation 5+ (Baufeld B/ östlich).
Sowohl Kinder als auch Senioren
Für den westlichen Abschnitt sieht der Entwurf Geschosswohnungsbau mit drei bis vier Etagen vor. Um einen städtebaulichen Akzent zu setzen, ist darüber hinaus ein fünfgeschossiger Neubau vorgesehen.

Auflockern soll das Areal ein Entree- sowie ein großzügiger Quartiersplatz. „Der nördlich angrenzende städtische Grünzug wird auf dem Grundstück der GWH verbreitert und bis an den Quartiersplatz verlängert“, erläutert Christian Wedler, Geschäftsführer der GWH Bauprojekte GmbH.
Neben der Wohnnutzung ist eine Kindertagesstätte sowie Wohnraum für Senioren geplant. PKW-Stellplätze sollen im westlichen Baufeld überwiegend in Tiefgaragen geschaffen werden, so dass das Wohnquartier mit seinem hohen Grünanteil eine hohe Aufenthaltsqualität verspricht.
Auf dem östlichen Baufeld sollen Mietwohnungen und Reihenhäuser entstehen. Die Bebauungsstruktur wird an sogenannten Pocket Parks gespiegelt, die die Wohnqualität und Nachbarschaft stärken sollen. Die Häuser werden drei bzw. vier Geschosse umfassen. Insgesamt sind bis zu 300 Wohneinheiten vorgesehen.
Vorschläge punktuell optimieren
Die aus dem erwähnten Workshop hervorgegangene Planung wurde den Fachverwaltungen vorgelegt, die diese prüfen. Anschließend sollen die Vorschläge punktuell optimiert werden.
„Parallel entwickeln die Planungsbüros erste Ideen für den Hochbau“, erläutert Wedler. • ralo
„Ein neues Quartier entstehen lassen“
Herr Wedler, was veranlasst Ihr Unternehmen GWH, sich für die Zukunft des langjährigen Joka-Geländes zu engagieren?
Vis-à-vis befindet sich unsere Wohnsiedlung Helleböhn mit rund 1.500 Wohnungen. Zuletzt haben wir dort 100 öffentlich geförderte Wohnungen im Neubau ergänzt und sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Gleiches erwarten wir nun auch von der südlich angrenzenden ehemaligen Jordan-Fläche.
Worin liegt aus Ihrer Sicht der Reiz der Location?
Die Lage ist unseres Erachtens sehr gut. Süsterfeld/Helleböhn hat sich insgesamt positiv entwickelt. Die Kooperation mit der Stadt und dem Ortsbeirat gestaltet sich fruchtbar. Und wir können dort ein neues Quartier entstehen lassen, inmitten vorhandener Urbanität und vollständiger Infrastruktur.
Was wird das künftige Quartier aus der Perspektive der Bewohner bzw. Nutzer attraktiv machen?
Zunächst ist da die Durchwegung von der Dönche bis zur Karlsaue. Es gibt eine hervorragende Anbindung an den ÖPNV sowie ein gutes Radwegenetz. Nicht zuletzt wird die ansprechende Architektur punkten!
Worauf wird es insbesondere ankommen?
Es gilt, die Anwohner mitzunehmen und einzubinden, da sie die potenziellen Bewohner des neuen Quartiers sein werden – oder deren Nachbarn.