Die vierte Auflage des Cups von Starke + Reichert und Menthamedia Anfang September in Wilhelmshöhe wartete mit einer Premiere auf. Erstmals baten die Veranstalter die Aktiven um eine Spende. Mit 30 Euro war jeder Starter dabei. Mehr noch, zehn Unternehmen engagierten sich als Bahnpaten und steuerten jeweils 300 Euro bei.
Schließlich rundeten die Gastgeber Dr. Felix Reichert und Klaas Fischer den Betrag für den guten Zweck auf, so dass insgesamt 5.000 Euro zusammenkamen. Je zur Hälfte ging das Geld an die Kasseler Sektion des Kinderschutzbundes sowie an StarCare. Mit Freude und großem Dank nahmen die Repräsentantinnen Susanne Jordan und Eveline Otto die symbolischen Schecks entgegen und stellten die Arbeit ihrer beiden Institutionen vor.
Der Schnupperkurs der Newcomer mündete in einem Wettbewerb. Den entschied Thekla Rabe für sich. Als Preis erhielt sie Perlendes, nämlich sechs Flaschen Sekt. Den zweiten Platz teilten sich Rene Schäfer und Urban Hinz. Sven Rabe wurde Dritter.
Mütterthies/Meißner Bruttosieger
Im Modus eines Zweier-Scrambles spielten die Golferinnen und Golfer neun Bahnen. Am besten ergänzten sich Nicola Mütterthies und Andreas Meißner. Mit 18 Zählern entschieden die Lokalmatadorin und der Oberaulaer die Bruttowertung auf Par-Niveau für sich. Zwei Punkte dahinter folgten Lutz Jannasch und sein Gudensberger Partner Jan Schöne.
Das Nettoklassement dominierten Heiko Krahn und Klaas Fischer, die sensationelle 36 Punkte sammelten. Benjamin Braun und Norman Hausmann (27) vom Club Rothenberger Haus wurden Zweite. Im Stechen setzten sie sich gegen das Duo Miriam Donnert und Carsten Rahier (ebenfalls 27) durch. Catharina Schuldt und Konstantin Frölich brachten es auf 26 Zähler, Jean-Pierre Behrendt und Stefan Stiegel auf 25. Die längsten Drives schlugen Nicola Mütterthies und Jan Schöne.
„Der Ball fliegt immer noch“
Sinan und Dr. Deniz Ordu schafften es nicht ganz auf das Treppchen. Dennoch zeigten sie sich zufrieden. „Der Wettergott hat es gut mit uns gemeint. Und auch sonst war es eine runde Sache“, so Dr. Ordu. „Wir haben uns prima ergänzt“, fuhr sein Bruder fort, lediglich bei den Putts sei „mehr drin gewesen“. Was immerhin bedeutet, dass die beiden ziemlich genau wissen, wo sie beim Training in den nächsten Monaten anzusetzen haben.
Rolf Kieckebusch blickte auf einen „wunderbaren Tag“ zurück. Der Finanzfachmann freute sich nach der langen sommerlichen Phase über die zunehmenden grünen Abschnitte auf den Fairways, „die die Schläge deutlich erleichtert“ hätten. Seinen Score sah er eher kritisch, da sei „noch Luft nach oben“.
Als „eine spannende Sache“ hatte Markus Exner den Schnupperkurs erlebt. Die Übungseinheiten unter der Anleitung von Pro Andrew Winstanley hätten ihm „viel Spaß gemacht“. Er habe festgestellt, dass man sich sehr konzentrieren müsse, damit ordentliche Schläge gelingen. Die Pendelbewegung beim Putten falle ihm schwer. „Die richtige Dosierung zu finden, ist eine echte Aufgabe“, so der Chef der GrimmHeimat NordHessen im Rahmen des Regionalmanagements. Umso mehr habe er sich über jeden gelungenen Schlag gefreut.
„Die Gruppe passte zusammen. Es war klasse“, knüpfte Urban Hinz an Exners Worte an. Es sei sein zweiter Schnupperkurs gewesen. „Diesmal habe ich schon mehr Erfolgserlebnisse gehabt“, erklärte der Automobil-Manager. Einen Ball habe er sensationell getroffen, „der fliegt immer noch und kommt erst demnächst wieder runter“, schmunzelte Hinz. Langsam fange er an, das Glücksgefühl der Golferinnen und Golfer nachvollziehen zu können, „das vermutlich rasch zu einer Droge werde und in eine Sucht“ münden könne. Von diesem Phänomen habe er sich „heute erfassen lassen“.
Toller Blick zum Herkules
Gemeinsam mit Menthamedia-Chef Klaas Fischer hatte Heiko Krahn eine Super-Runde hingelegt und die Nettowertung überlegen gewonnen. „Bei uns hat es an den neun Löchern wirklich nahezu perfekt gepasst. Wenn der eine mal einen schlechten Schlag gemacht hat, war der andere zur Stelle“, beschreibt der Gudensberger. Mit der Ausnahme von einer Bahn hätten sie diese Linie durchgehalten.
Mehr als 25 Jahre hatte Krahn Tischtennis gespielt, bevor er 2020 das Golfen entdeckte. Er hat Spaß an der Sportart und geht gern auf den Platz. „Ich will künftig häufiger spielen“, nimmt sich der Nordhesse vor. In dem Sinn motiviere ihn Flight-Partner Klaas Fischer immer wieder. Der aktuelle Erfolg solle nun für einen Schub sorgen. „Nächste Woche gehen wir erneut auf die Runde“, kündigte Krahn an.
Die Wilhelmshöher Anlage hatte er zum ersten Mal erlebt. Der weitläufige und fordernde Platz gefällt ihm. „Ganz fantastisch finde ich den Blick auf den Herkules, den man auf den Bahnen 15 und 16 hat“, betont er.
Schuldt und die Front Nine
Auch Catharina Schuldt hatte bei dem Turnier die Fairways und Grüns am Rand des Bergparks kennengelernt. An der Seite ihres Partners Konstantin Frölich gelang ihr ein überzeugender Durchgang, den beide mit 15 Bruttopunkten auf Rang 4 abschlossen. „Nach dem etwas holprigen Start lief es recht gut“, fasste das Mitglied des renommierten Hamburger Clubs Falkenstein zusammen. Sie erlebte einen „landschaftlich attraktiven, abwechslungsreichen Platz“ mit langen Abschnitten, die bergauf und bergab führen.
Schuldt wird demnächst aus dem hohen Norden nach Melsungen ziehen. Insofern könnte der Kasseler Verein für sie und ihren Partner als neue sportliche Heimat in Frage kommen. „Ich kehre in jedem Fall zurück und freue mich darauf, nach den heutigen Back Nine die ersten neun Löcher kennenzulernen“, so die Norddeutsche.
Keine Frage, für die nordhessische Szene wird Schuldt eine Bereicherung sein. Sie stammt aus einer golfaffinen Familie, ihr Vater und ihre Schwester haben Handicap 0! In den Kindertagen begann sie zu golfen, aktuell liegt ihr Handicap bei 14,5.
Noch ein gaaaaanz langer Putt
Kurz vor dem Meldeschluss hatte sich Stefan Stiegel in die Startlisten des Events eingetragen, das Maren Behrendt und Michaela Grötecke vom Starke-Team glänzend vorbereitet hatten. Was unter anderem damit zu hatte, dass der Newcomer nur wenige Tage zuvor erstmals jeweils neun Bahnen absolviert hatte.
Und dann gleich beim Turnier starten? „Ja, ich dachte, bei dem angenehmen Scramble-Modus wage ich es“, blickte er zurück.
Gemeinsam mit Jean-Pierre Behrendt bildete Stiegel ein Team. Gemäß dem Motto „Etwas Spaß muss sein“ ließ er sich zum Auftakt auf eine bemerkenswerte Wette ein. „Nach dem ersten Schlag, den Stefan zu unserem Team-Score beiträgt, so lautete der Deal, macht er einen Purzelbaum“, berichtet Behrendt.
Und das Duo, das mit Miriam Donnert und Carsten Rahier einen Flight gebildet hatte, musste gar nicht allzu lang warten. Als Longhitter Behrendt seinen fulminanten Abschlag im hohen Bogen ins Aus befördert hatte, war Stiegels Drive Trumpf. Wenige Sekunden später ging der zu Boden – und führte seinen drei verblüfften Mitspielern einen formvollendeten Purzelbaum vor.
Es sollte nicht die letzte starke Einlage des Tages gewesen sein. Einige Bahnen später gelang dem Ingenieur ein glänzender, gaaaaanz langer Putt – und der nächste Purzelbaum war fällig! • ralo