
Im Club Hamburg Wendlohe fanden die Deutschen Meisterschaften der Altersklasse 50 statt. Das Zählspiel führte über drei Runden auf dem trickreichen, aber fairen Kurs vor den Toren Hamburgs.
Als aussichtsreicher Aktiver ging der Kasseler Stefan Sachs an den Start. Er legte los wie die Feuerwehr. 71 Schläge, also 1 unter Par, bedeuteten die Führung nach dem ersten Durchgang. Damit nicht genug. Am zweiten Tag entfachte der Nordhesse ein wahres Birdey-Feuerwerk, das lediglich ein Doppel-Bogey an Bahn 18 etwas trübte. Damit rangierte Sachs glatte fünf Schläge unter Par – und drei Schläge vor dem schärfsten Verfolger, Favorit Martin Birkholz aus Düsseldorf.
Am Finaltag wurde es eng. Birkholz drehte gewaltig auf, Stefan Sachs hatte nicht immer das Glück auf seiner Seite. Es entwickelte sich ein spannender Showdown auf den letzten Löchern, den der Rivale letztlich mit einem Schlag Vorsprung für sich entschied. Den denkbar knappen Ausgang belegen die nackten Zahlen eindrucksvoll: 212 gegenüber 213 Schlägen, 4 unter gegen 3 unter Par – knapper geht es kaum. Und dann noch der immense Abstand von sieben Schlägen gegenüber dem Dritten, Ulf Jähncke vom Club Green Eagle!
Für die Team-EM qualifizieren
Wie beurteilt Sachs selbst seine Leistung? „Zunächst einmal ging es bei den Deutschen Meisterschaften darum, eine gute Leistung zu bringen. Denn der Wettbewerb gehört zu den beiden Qualifikationsturnieren, bei denen man sich für die Nationalmannschaft empfehlen kann“, erklärt der Wilhelmshöher.
Die Champions der zwei erwähnten Turniere erhalten Ranglistenpunkte, die sich an der Platzierung orientieren. Schließlich werden es die sechs Besten sein, die die deutsche Mannschaft bilden, die Anfang September bei den Team-Europameisterschaften im tschechischen Marienbad an den Start gehen.
Sachs unterstreicht: „In dem Team dabei zu sein, hat in meiner Planung höchste Priorität.“ Mit einem Schmunzeln fügt er die rhetorische Frage hinzu: „Wer weiß, wie oft das noch funktioniert?“ Aus seiner Erfahrung der letzten Jahre gibt es „kaum etwas Spannenderes im Golfsport für einen jung geblieben Senior wie mich“. Deshalb bedeute ihm die gute Platzierung viel. Schließlich sei Sieger Martin Birkholz unangefochten die Nummer 1 und sicher gesetzt für das Team.
„Habe volle Attacke gespielt“
Besonders freut sich der Nordhesse darüber, dass er sich in Hamburg „absolut konkurrenzfähig“ gezeigt habe. Er habe gut gegengehalten und „volle Attacke gespielt“. Letztendlich habe „der etwas Glücklichere gewonnen“. Er könne sich nicht vorwerfen, „zu vorsichtig oder passiv“ gewesen zu sein. „Bis zum letzten Putt hatte ich noch die Chance, das Ergebnis zu meinen Gunsten zu drehen“, blickt Sachs zurück. Nun will er sich auf das zweite Qualifikationsturnier im Club Teutoburger Wald konzentrieren. „Dort werde ich nochmal alles geben“, betont der Deutsche Vizemeister.