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Veröffentlicht am: 13.07.2025 11:00, Lesezeit: 3 Minuten

Golfspielen Extrem: Golfplätze in Deutschland mit Superlativen

Eine Reise zu den besten Plätzen in Deutschland zeigen einige Top-Destinationen

Über die vielen verschiedenen Superlative internationaler Golfplätze, -bahnen und -resorts  ist vielerorts berichtet worden. Das atemberaubende Ozeanpanorama von Pebble Beach an der Küste Kaliforniens, und das schottische Home of Golf in St. Andrews, als ältester heute existierender Golfplatz, gehören in der Regel nach ganz oben auf diese Liste. Der Black Course im ostamerikanischen Bethpage und Cape Kidnappers in Neuseeland schließen sich nahtlos in dieser Aufzählung an. So könnte es beliebig weiter um den Globus gehen.  

Aber zugegeben: Kaum jemand reist in die Berge des Himalaya um den höchsten Golfplatz zu bespielen, und noch weniger verschlägt es nach Kabul um auf ölgetränkten Sandgrüns zu putten. 

Anstatt in die Ferne zu schweifen, können wir feststellen, dass die Suche nach extremen Golferlebnissen auch in Deutschland interessante Überraschungen bereithält. Hier beschrieben sind ganz wertfrei fünf inländische Golfziele mit Extremfaktor:

Waldegg: Der Alpenblick 

Wer in Deutschland zum Golfspielen hoch hinaus will, muss ins Allgäu fahren. Der höchstgelegene Abschlag Deutschlands liegt auf 1011 Metern und befindet sich im GC Waldegg Wiggensbach am Loch 5 des Panoramakurses. Die 1992 erbaute, und 2008 auf 27 Loch erweiterte, Anlage bietet ganz unterschiedliche Topographien und abwechslungsreiche Charakteristiken. Die bis zu 100 km Fernsicht bis in die schneebedeckten Alpen ist atemberaubend.

Der Lüderich: Auf einer ehemaligen Grube im Bergischen Land  

Einen der extremsten Gegensätze hält wohl der auf dem ehemaligen Bergwerk Grube Lüderich erbaute Golfplatz im Golfclub „Der Lüderich“ vor den Toren Kölns bereit. Hier reihen sich Deutschlands schwerste 9 Loch (Slope: 149) direkt an Deutschlands leichteste 9 Loch (Slope: 110).

Der zweitälteste Förderturm Deutschlands steht als prägnantes Wahrzeichen inmitten des harmonisch in die Natur eingebetteten Kurses. Die Front Nine bestehen aus drei Par 3 Bahnen und sechs relativ kurzen Par 4 Bahnen, was zu einer Länge von nur 1900 Metern führt, die auch von wenig erfahrenen Spielern gut gemeistert werden können. Hier findet sich auch eine Bahn mit dem bezeichnenden Namen „Freier Fall“, ein 110 Meter Par 3 Loch mit 20 Metern Höhendifferenz.

Die Back Nine des im Jahr 2000 entstandenen Kurses gestalten sich um rund einen Kilometer länger und deutlich enger. Sie sind umschlossen von dichtem Wald und durchzogen mit extremen Gefällen und kräftezehrenden Steigungen. Schlucht, Death Valley oder K2 lauten die Namen einiger Bahnen auf den drei Par 5 Löcher beinhaltenden zweiten 9 Loch. Es empfiehlt sich hier genügend Bälle im Bag mitzuführen.

Mainz: Von der Budenheimer Mülldeponie zum Meisterschaftsplatz

Die landschaftlich extremste Metamorphose dagegen hat sich mit dem Bau des Mainzer Golfplatzes zwischen 2006 und 2010 vollzogen. Wo heute Golferinnen und Golfer auf herrlich in die Landschaft gebetteten Fairways abschlagen, wurde einst auf der einen Seite Kalkstein gebrochen und auf der anderen Seite Müll abgeladen.

So präsentiert sich der Platz des erst 2007 gegründeten Mainzer Golfclubs in zwei komplett unterschiedlichen Layouts über jeweils 9 Loch. Zunächst geht es auf den Canyon-Kurs durch den ehemaligen Steinbruch. Präzision ist hier Trumpf. Unkontrollierte Drives führen eher zu Suchaktionen als zum Erfolg.  Die zweite Neun führt die Spieler hinauf zum Panorama-Kurs, direkt auf die 2005 versiegelte Deponie.

Mit seiner Eröffnung galt der Golfplatz seinerzeit als einer der anspruchsvollsten Plätze Deutschlands. 


Rethmar: Ein Links-Kurs mitten in Deutschland

Wer die urtypischen schottischen Linksplätze mit ihren flachen Dünen, den wenigen Bäumen, dem Wind, den Topfbunkern mit dem hohen Gras dazwischen liebt, wird hierzulande zuerst an der Küste Deutschlands nach ähnlichem Ausschau halten - und sicher bekannte Locations wie Budersand auf Sylt oder den Golfclub Föhr finden.

Das man jedoch auch im niedersächsischen Binnenland fündig wird, mag so manchen überraschen, der noch nicht im Rethmar Golf abgeschlagen hat. Der von Arnold Palmer entworfene Platz ist nahe Hannover direkt am Mittellandkanal gelegen. Das flache Binnenland lässt dem Wind freie Bahn.

Große Grüns, Dünengräser neben den ondulierten Fairways und jede Menge Bunker und Wasserhindernisse bieten jedem Golfer eine eigene einzigartige Herausforderung. Das geschmackvoll gestaltete Clubhaus lädt nach der Runde zum Sundowner auf der Terrasse ein.

Winsen: Green Eagle STADIUM West Course

Noch hat hier niemand abgeschlagen, und doch gilt er schon jetzt als einer der besten Golfplätze Europas. Der neue 18-Loch Stadium WEST COURSE nimmt immer mehr Gestalt an. Mit der klaren Zielsetzung: Austragungsort des Ryder Cup 2035.  

Die Eröffnung des West Course ist für Frühjahr 2026 geplant.

„Er wird strategisch anspruchsvoll, je Bahn wird es 5 Abschläge geben und Wasser wird auch auf dem West Course eine große Rolle spielen. Gewaltige Naturtribünen, riesige Heideflächen, weißschimmernde Birken und sattgrüne Wacholder werden den einzigartigen Charakter des Golfplatzes prägen“, so verspricht es Michael Blesch, Mitgründer der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg.

 „Die Neuausrichtung von Green Eagle Golf Courses markiert einen aufregenden Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte. Der neue Kurs ist dabei maßgebend. Jedes Loch hat sein eigenes Potenzial. Jede Bahn ist anders und einzigartig und hat seinen eigenen Wiedererkennungswert. Ich denke, nach der ersten Runde wird sich jeder Spieler an alle Löcher erinnern können, das ist nicht häufig der Fall. Es werden 18 Signature Holes.“  

Fotonachweis: Winsen, Westcourse, Stefan von Stengel | Rethmar Herrengolf | Mainzer Golfclub | Golfclub Lüderich | Golf Wiggensbach

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