Gesundheit
Veröffentlicht am: 17.05.2025 09:00, Lesezeit: 5 Minuten

Golf ohne Barrieren: Warum Mental Health und Inklusion im Golfsport oft zu kurz kommen

Erik Anders Lang nutzt seine Plattform, um über mentale Gesundheit zu sprechen.

Wer auf der Suche nach außergewöhnlichen Golferlebnissen in dieser Welt ist, ist bei Erik Anders Lang sicher an der richtigen Adresse. Der Dokumentarfilmer und Golf-Influencer ist seit den frühen 2010er Jahren auf allen Kontinenten unterwegs, um die entlegensten, verrücktesten und atemberaubensten Golflocations  und -storys dieser Welt zu beschreiben.

Von Tokio, zum Himalaya bis nach Portland

In 30 Folgen "Adentures in Golf", erschienen zwischen 2016 und 2018, hat der damals gerade von der Sängerin Sia geschiedene Produzent Erik Anders Lang ganz außergewöhnliche Reportagen für die Golfwelt zusammengetragen. Von einem Golfplatz im Himalaya über Stadtgolf in Portland bis hin zu einem Nacktgolfplatz in Florida: „Das war sicher die Folge, die für mich am einprägsamsten war. Bevor wir dort ankamen, hatten wir einen langen Trip durch Portland hinter uns, wo wir "Urban Golf" spielten, davor Tokio, wo der Film zur Hole-in-one-Versicherung entstand, und dann hatten wir einen Auftrag von der PGA Tour in Florida. Wir waren also schon eine ganze Weile gemeinsam unterwegs, als wir in der Nudistengemeinde ankamen. Endlich angekommen sahen wir zuallererst einen Mann, der in Flip-Flops und Hut sein Bag zog und ansonsten splitternackt war. Das gesamte Team im Bus war vom Trip müde und ausgelaugt. Aber als wir den Typen sahen, mussten wir alle lauthals lachen, sammelten uns kurz und begannen mit der Arbeit.“

Was Lang als Influencer auszeichnet, ist seine Fähigkeit eine authentische Beziehung zu seinem Publikum aufzubauen.

Ein Influencer für mehr Inklusion im Golfsport

Wenn auch heute noch oft vom sogenannten exklusiven Golfsport die Rede ist, so ist das nicht die Sichtweise, die Erik Anders Lang auf dieses Spiel hat. Für ihn steht 'exklusiv' im Wortsinne für Abschottung und Ausgrenzung und somit für das genaue Gegenteil das Golf in seinem Sinne sein soll: nämlich verbindend, zugänglich, offen. Mit seinem gegenwärtigen Projekt Random Golf Club strebt er an, Grenzen zu überwinden und Golf für Menschen aller Lebensentwürfe zugänglich zu machen. Random Golf Club versteht sich als ein weltweites Netzwerk lokaler Golfbegeisterter, mit der Vision den größten und inklusivsten Golfclub der Welt aufzubauen, so schreibt Lang auf seiner Homepage.

Golf - Die inklusivste Sportart der Welt

Wenn hier von Inklusion die Rede ist, so geht der Begriff viel weiter, als man dem gängigen Verständnis nach vermuten würde. Golf ist nicht zuletzt durch das Handicap-System die ideale voll-inklusive Sportart. Jeder und jede Golfende kann mit gleichen Chancen teilnehmen und teilhaben, unabhängig von Alter, Geschlecht, Spielstärke, Herkunft oder körperlicher Einschränkung. Wenn es nach Lang geht, dann schließt das natürlich auch alle die ein, die noch nie einen Golfschläger in der Hand hatten.

Random in Random Golf Club steht dafür, dass jedermann und -frau zu seinen Events kommen kann. Wer "randomly", also zufällig gerade da ist, der ist dabei. Die Mission ist nicht mehr und nicht weniger, als das Golfspiel für jeden zu öffnen und jedem zu ermöglichen. Und hier geht Lang gern auch unkonventionelle Wege. Bei seinen Mad Scramble Events etwa spielen die Teilnehmer nicht in einzelnen Gruppen verteilt über den Platz, vielmehr spielen alle zusammen auf der gleichen Bahn und auf dem gleichen Grün. Bis zu 100 Teilnehmer wandern so im Pulk und bei Hip Hop Musik auf einer großen, sich bewegenden Party um den Kurs.

Wie Golf Menschen verbindet

Lang möchte Menschen verbinden und sieht Golf als ideales Medium, dieses Ziel zu erreichen. „Wenn ich morgens auf einen Golfplatz komme, mein Greenfee bezahle und mit drei fremden Personen am ersten Abschlag stehe, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass am Ende der Runde daraus interessante Bekanntschaften oder sogar Freundschaften entstanden sind,“ sagt Lang in einem seiner Podcasts. An anderer Stelle gibt Lang einen einfachen Ratschlag, wie jeder sein Spiel leicht verbessern kann.

„Beginne jede Runde ohne Erwartungen in einen guten Score, keine Mulligans, spiele jeden Ball wie er liegt, freu dich, wenn du deinen Ball findest. Wenn nicht, droppe einen anderen Ball und freu dich dann einfach über den nächsten Schlag. Vor allem, beginne auf der Runde nicht deinen Score zu berechnen. Wenn du das tust, wirst du ziemlich sicher einen Doppelbogey am nächsten Loch ernten. Wir sind nicht hier draußen, um einen niedrigen Score zu erzielen, denn wir werden alle nicht für unser Golfspiel bezahlt. In erster Linie sind wir hier draußen, um das Spiel mit unseren Freunden in der Natur zu genießen. Wenn wir das beherzigen, werden wir entspannter und glücklicher und schließlich auch besser Golf spielen als jemals zuvor.“

Lang zum Thema Mental Health: Golfer leben länger

Das Golfspielen mit Freunden ein Schlüssel zu mentaler Gesundheit ist, davon ist Lang überzeugt.  In einem seiner Social Media Clips berichtet er, während er auf einer Golfrunde unterwegs ist, von einer Studie in einem schwedischen Medizinjournal mit 300.000 Golfspielern, die festgestellt hat, dass Golfer durchschnittlich fünf Jahre länger leben als Nichtgolfer.

Die Gründe hierfür ergeben sich recht simpel und klar.

Wichtigster Grund: Stressreduktion. Das Bewegen in der grünen Natur kann demnach den Cortisolspiegel um 20 % reduzieren. Hierbei hat die Farbe Grün einen messbaren Einfluss, auch bekannt als der Greenroom-Effekt. Weiterhin ist man auf einer Golfrunde rund zehn Kilometer zu Fuß unterwegs. Das entspricht rund 14.000 Schritte oder 1200 kcal und vergleichbar ist das mit 90 Minuten Jogging. Schließlich, so erklärt Lang. sind es die sozialen Kontakte mit Gleichgesinnten und Freunden während und neben dem Golfspiel, die einen frühen Tod um 50 % unwahrscheinlicher machen.

Somit ist seine Botschaft an die Golfcommunity klar:  Spiel mehr Golf und lebe länger.

Autor: Thorsten Leitl
Fotonachweis: Public Domain Dedication.
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