Deutsche Mannschaftsmeisterschaften

Gleich zweimal fällt die Bestmarke

Diese beiden Tage gehen in die Oberaulaer Geschichte ein. Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Altersklasse 18 herrschte Hochspannung auf den landschaftlich malerisch gelegenen Bahnen nahe Bad Hersfeld. Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen hatte sich bereits am ersten Turniertag angebahnt. 
Die Teams des aus Berlin-Wannsee und Hösel lagen gleich auf, Augsburg und St. Leon-Rot nur knapp dahinter.

Zum Finale überzeugten die Youngster aus St. Leon-Rot und konnten als Champions vom Platz gehen. Untermalt wurde der Sieg von einem neuen Platzrekord. Der gelang nicht nur dem St. Leon-Roter Nils-Levi Bock, sondern auch Ilia Antoniadis vom Münchener GC, die beide eine 65er-Runde spielten. Die Bestmarke hatte zuvor bei 68 Schlägen gelegen.

Die Münchner sicherten sich den zweiten Platz, die Jungen des G&LC Berlin-Wannsee nahmen die Bronzemedaille mit nach Hause. Die Spieler aus Augsburg, die nach den Vierern noch aussichtsreich auf dem geteilten dritten Platz gelegen hatten, mussten sich abschließend mit dem vierten Rang begnügen.
Münchner Asse auf Rang 2

Soweit der Überblick, nun der Reihe nach. Mit einem wahren Sturmlauf in den Einzeln setzten sich die Nachwuchsgolfer aus St. Leon-Rot durch. Denn mit immerhin vier Schlägen Vorsprung nach dem Auftakt stellten sich die Spieler aus Berlin der Mission Titelgewinn.

Timotej Formanek legte, nach einem kleinen Wackler beim frühem Bogey, in der Folge eine beeindruckende Birdie-Serie hin. Mit seiner 67 bzw. fünf unter Par sorgte er für das beste Einzelergebnis seiner Mannschaft.
Insgesamt standen allerdings einige Schlagverluste zu viel auf den weiteren Score-Karten des Teams. Insofern zog die Konkurrenz aus Bayern und Baden-Württemberg vorbei, so dass sich die Berliner schlussendlich mit dem dritten Platz und der Bronzemedaille begnügen mussten.

Bogeyfreie Runden

In einer eigenen Liga spielten derweil die Jungs aus St.Leon-Rot sowie München. Bock auf Seiten der St. Leon-Roter und Antoniadis bei den Bayern blieben bei ihren Runden bogeyfrei. Sie erspielten sich zahlreiche Putt-Gelegenheiten zu Birdies, von denen sie jeweils sieben zu Schlaggewinnen nutzten. Gleich zweimal wurde damit im Kurhessischen Club eine 65er-Runde unterschrieben – gleichbedeutend mit einem neuen, doppelten Platzrekord!

Kleine Randnotiz: Die Bestmarke wäre an dem Tag fast noch niedriger ausgefallen. Tjelle Rieger vom Club Hamburg-Wendlohe – am Ende auf dem sechsten Platz – hatte einem frühen Eagle sechs Birdies folgen lassen und nach 15 Löchern bei acht unter Par gelegen. Erst Bogeys auf den abschließenden drei Bahnen verhinderten einen noch spektakuläreren Platzrekord…

Bei den beiden führenden Teams erzielten übrigens weitere Asse ihre Ergebnisse nahezu im Gleichschritt. Luis Finn Büch und Mathias Weiss lochten jeweils vier Birdies sowie ein Bogey und schlossen mit einer starken 69 bzw. drei unter Par ab.

Im weiteren Verlauf der Einzel bot sich den Münchenern keine Gelegenheit mehr, St. Leon-Rot den Sieg noch streitig zu machen. Schlussendlich profitierten die jungen Akteure der Nachwuchsschmiede aus dem Süd-Westen der Republik von ihrem knappen Vorsprung, den sie gegenüber den Münchnern bereits aus den Vierern mitgebracht hatten.



 

Sechs unter Par

Mit sechs unter Par hieß der neue Deutsche Mannschaftsmeister nach einer dominanten Vorstellung St. Leon-Rot. Die Silbermedaille ging an den Münchener Golfclub mit drei unter Par, gefolgt von den Bronzemedaillengewinnern des G&LC Berlin-Wannsee mit sechs über Par.

Die Augsburger Jungs, nach den Vierern noch aussichtsreich auf dem geteilten dritten Platz gelegen, mussten sich abschließend mit dem vierten Rang begnügen. Das Team aus Hösel beendete das Turnier nach geteilter Führung am Vortag schließlich auf dem siebten Platz.

Am College geht's weiter

Die Runde ist richtig gut gelaufen. Es waren meine besten 18 Löcher im Turnier bislang“, zeigte sich Ilia Antoniadis nach seinem sensationellen Platzrekord zufrieden. Dabei sei der Durchgang gar nicht so ungewöhnlich verlaufen, meinte der Youngster vom Münchner Golfclub. Eine ähnliche Performance sei ihm schon einmal zuvor gelungen – allerdings nicht unter Turnierbedingungen.

„Es fühlte sich super an, jedoch nicht wie ein Wunder“, erklärte Antoniadis lachend. Wie enorm gut er unterwegs gewesen war, habe er eigentlich erst im Clubhaus erkannt. Ja, der Durchgang sei nahezu fehlerfrei gelungen. Lediglich vier Putts seien zu kurz geblieben und ein Putt ausgelippt, bedauert der Nachwuchsspieler.

Die Vielseitigkeit im Sport

Den Oberaulaer Platz findet er sehr vielseitig. „Jedes Loch ist anders. Die vielen nach rechts verlaufenden Doglegs mag ich als Fade-Spieler“, fasste der Rekordhalter zusammen. Dabei seien die Fairways „ungewohnt hoch geschnitten“ und die Fahnen „anspruchsvoll gesteckt“ gewesen. Insofern sei seine eher defensive Taktik belohnt worden.
Sein Team habe bei den Vierern nicht überzeugt, während die Einzel-Matches recht gut gelaufen seien. „Den Sieg um drei Schläge zu verpassen, ist bitter“, hebt er hervor, dessen Mannschaft vom früheren Kasseler Arne Dickel betreut wird. „Arne ist ein super Trainer“, lobt Antoniadis. Er verstehe es, zu motivieren. Und das mit großem Erfolg. Da der Club in den letzten Jahren zahlreiche gute Spieler hervorgebracht habe, gebe es eine große Leistungsdichte und starke Konkurrenz. Das wisse der Trainer zu nutzen. Im Einzeltraining verstehe es Dickel, sehr individuell auf Spieler einzugehen und sie gezielt zu fördern.

Als Stärke sieht Antoniadis das kurze Spiel, während er „die Schläge ins Grün noch verbessern will, insbesondere in Sachen Längenkontrolle“, erläutert der 17-Jährige, der seit 2018 Golf spielt. Täglich trainiert er zwischen drei und sieben Stunden.

Nachdem der Youngster im Mai Abitur gemacht hat, peilt er nun die USA an. Der Leistungssportler will dort am College studieren – und an seinem Golfspiel feilen. Der Startschuss soll im Januar oder August fallen. Wo? Das steht noch nicht fest. Antoniadis nimmt Los Angeles, das Southern Florida College, die University of Georgia sowie eine Hochschule in San Francisco in die engere Wahl. „Dort gibt es viele gute Spieler und Trainer“, betont er. Auch das bessere Wetter während des Winters spiele eine Rolle. Und: „Dort lässt sich das Studium besser mit dem Leistungssport verbinden“, zeigt er sich überzeugt.

Autor: Redaktion
Fotonachweis: C+V Sport Promotion / nh
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