Charity-Cup
Veröffentlicht am: 06.02.2024 14:09, Lesezeit: 2 Minuten

Duo Ruge/Lichte wie vom anderen Stern

Es lief einfach unglaublich gut. So etwas habe ich in meiner langen Zeit als Golfer noch nie erlebt“, strahlte Kai Ruge. Der Single-Handicapper sprach über die sensationellen neun Bahnen, die er gerade beim Charity-Cup von Starke + Reichert auf der Wilhelmshöher Anlage abgeschlossen hatte. „Dabei ist uns ist kein einziges Par gelungen“, schmunzelte Partner Tom Lichte. Das brauchte das Duo auch nicht. Schließlich hatten beide sieben Birdies, einen Eagle und ein Bogey auf den Platz gezaubert und den kurzen Durchgang acht unter Par beendet. „Es ist einfach jeder Putt gefallen“, brachte es Ruge auf den Punkt.

Mit 26 Zählern entschieden die beiden Kasseler damit das Bruttoklassement klar für sich. Es folgten Michael Blum und Carsten Rahier (21) sowie die Gudensberger Henning Hocke und Michael Henschel (20). In der Nettowertung gewannen Helmut Quittek und Rainer Lomen (33). Dahinter platzierten sich Michael Blum und Carsten Rahier (32), die Melanie und Alexander Kropf (32) im Stechen schlugen. Die längsten Drives gelangen Henning Hocke und Bettina Lomen, ganz nahe an die Fahne legten Heinrich Fischer und Martina Döring ihre Bälle.

„Habe Ball meistens getroffen“

Den Schnupperkurs leitete Andrew Winstanley. Der Pro wies die Newcomer in die Grundlagen des Golfsports ein – und erhielt eine hervorragende Resonanz. So auch bei Uwe Stöcker, für den der Ausflug auf die Driving Range eine Premiere darstellte. „Tatsächlich war ich zuvor noch nie auf einem Golfplatz gewesen. Ich hatte lediglich mal Minigolf gespielt“, berichtete der frühere LKK-Banker. „Es hat mir gut gefallen. Meistens habe ich sogar den Ball getroffen“, erklärte Stöcker lachend. Auf dem Putting-Green, konstatierte er, brauche es viel Ballgefühl. Da sei noch nicht alles ganz rund gelaufen…

„Ich bin begeistert“, unterstrich Silke Thorhauer, die das abschließende Putt-Turnier der Newcomer gewann. Ihr habe der Schnupperkurs „richtig Spaß gemacht“, so die Mediaberaterin, für die es ebenfalls der erste Kontakt mit dem kleinen weißen Ball gewesen war. Nach der Trainingseinheit nehme sie Muskelgruppen wahr, die sie zuvor kaum bemerkt habe. Thorhauer lobte Andrew Winstanley, „der der Gruppe den unbekannten Sport sehr motivierend nahegebracht“ habe, sagte die Nordhessin, die in ihrer Freizeit Gitarre spielt.

Zwei Organisationen bedacht

Insgesamt kamen 6.000 Euro bei dem von Gastgeber Dr. Felix Reichert initiierten und von Maren Behrendt einmal mehr umsichtig vorbereiteten und organisierten Charity-Event zusammen. Je zur Hälfte gingen die Spenden an die Organisationen Sea Sheperd und StarCare Nordhessen. Die Arbeit der zuletzt genannten Einrichtung stellte Eveline Otto vor. „Seit über 15 Jahren unterstützen wir Kinder in der Region“, erläuterte sie. 
Ihre Institution versteht sich als Netzwerk für gemeinnützige Zwecke, das sich aktuell insbesondere für ukrainische Flüchtlinge engagiert. Die Angebote richten sich an rund 150 Youngster und reichen thematisch vom Kochkurs bis zum Fußball-Camp. 
Martin Lampe und Marie Richter, die sich beide komplett ehrenamtlich zur Verfügung stellen, berichteten über die Tätigkeit der Organisation Sea Sheperd, die in 20 Ländern rund um den Globus aktiv ist. Ihre etwa 250 Kräfte in Deutschland setzen sich unter anderem in Aktionen und Kampagnen zum Schutz der Ostsee ein. 
„Wir finanzieren uns ausschließlich über Spenden“, machte Lampe deutlich. Eine Ausnahme bildet das Merchandising, in dessen Rahmen Produkte der Organisation verkauft werden.
Bei ihren sogenannten Beach-Clean-Ups räumen die Aktivisten Strände auf. Auch gibt es Dive-Clean-Ups sowie eine Baltic-See-Kampagne, bei der es gilt, „Geisternetze aus der Ostsee herausholen und Seegras-Wiesen anzupflanzen“, so Lampe.
Der Hannoveraner hatte sich früher intensiv dem Golfsport gewidmet, bevor er eine Pause einlegte. 
In Wilhelmshöhe nahm er nun, nach achtjähriger Unterbrechung, wieder die Schläger in die Hand. „Es waren einige gute Bälle dabei, aber auch viele schlechte“, zog Lampe eine gemischte sportliche Bilanz.

Marie Richter, die beim Charity-Cup erstmals eine Golfanlage betrat, nahm am Schnupperkurs teil. „Das Ganze war eine Erfahrung wert. Ich habe jetzt mehr Respekt vor dem Sport, der durchaus körperlich herausfordernd ist“, erklärte sie.

Die junge Frau arbeitet in einem Institut für Pflanzenschutz und Gartenbau. Insofern empfindet sie eine Nähe zum Umwelt- und Naturschutz. „Irgendwann entschied ich, dass ich mich einbringen möchte“, blickt Richter zurück. Da tauchte die unvermeidliche Frage nach dem „Wo?“ auf. Bei der anschließenden Suche stieß sie auf Seeshepard. Wasser zu sparen und Plastik zu vermeiden, sind zwei Aspekte, die für sie ganz oben rangieren. „So bin ich jetzt seit 18 Monaten dabei“, fasst Richter zusammen.

Netze aus Ostsee entfernen

Beim erwähnten Projekt „Geisternetze“ geht es darum, Fischerei- und sonstige Abfälle aus der Ostsee holen. Das Wasser ist nicht tief, beinhaltet gleichzeitig zahlreiche Riffe, Wracks und Ähnliches. An den Hindernissen verfangen sich mitunter die Kunststoff-Netze der Fischer, sie bleiben daran hängen. Oft kann das Team das 50 bis über 400 Meter lange Netz trotz intensiver Bemühungen nicht lösen. Dann entscheidet man sich, die Utensilien abzuschneiden – und den Rest im Meer bzw. am Grund zurückzulassen…

Die Folgen können verheerend sein. Da oft die Schwimmpoller noch anhaften, treiben die Netze mitunter quasi als „Wand“ durch die Gewässer und werden den Tieren zum Verhängnis. Lampe erklärt: „Es handelt sich um Fische, Seehunde und Schweinswale. Auch Seevögel sind darunter, die abtauchen und zum Beispiel Krebse oder Muscheln suchen.“

Da die Netze oft aus Kunststoff bestehen, bleiben sie hunderte von Jahren im Meer, bevor sie langsam zerfasern und sich in Mikroplastik zersetzen. Über die gefangenen Fische kehren die gesundheitsgefährdenden Materialien als Nahrung zum Menschen zurück. „Unsere Taucher gehen auf 40 bis 60 Meter hinunter ins Meer, lösen die Netze und bringen sie an die Oberfläche. Von dort aus werden sie entsorgt“, beschreibt der Niedersachse die Arbeit der Aktivisten, die er selbst tatkräftig in der Ostsee unterstützt.  

„Hatten viel Spaß zusammen!“

Zurück zum Turnier. Die Stimmung nach der Runde konnte sich sehen (und hören) lassen. „Es war klasse. Wir hatten viel Spaß zusammen“, sagte Addi Schade. „Auch wenn das Ergebnis noch Luft nach oben gelassen hat“, schränkte der frühere Star-Kicker ein und lobte seinen Partner Waldemar Sobieroj: „Er hat fast 90 Prozent der Schlage beigesteuert“,  

Ähnlich äußerte sich Lutz Jannasch, der mit Jürgen Reichert ein Team gebildet hatte. „Es war eine runde Sache“, hob der Lokalmatador hervor und wandte sich wieder seinen Flight-Partnern Andreas Motyl und Konstantin Frölich zu.
„Heute habe ich gerade mal die fünfte Runde der aktuellen Saison gespielt“, blickte Norman Hausmann zurück. Insofern nehme er sich vor, im kommenden Jahr häufiger an den Ball zu schlagen. Der Finanz-Profi hatte bereits zum vierten Mal an dem Turnier teilgenommen und sich erneut als Sponsor engagiert.

Michael Henschel unterstrich: „Die Greenkeeper haben gute Arbeit gemacht und uns einen tollen Platz geboten. Es habe sich eine gelungene Veranstaltung mit interessanten Teilnehmern entwickelt. Wie lief es sportlich? „Anfangs haben wir nicht so ganz überzeugt. Doch dann lief es immer besser“, zog Henschel ein gemischtes Fazit seiner Runde mit Henning Hocke. Doch das Ergebnis von zwei unter Par konnte sich sehen lassen. „Damit haben wir den gleichen Score erreicht wie vor zwei Jahren“, erinnerte sich der Gudensberger.
 

Autor: Redaktion
Fotonachweis: Mario Zgoll
Baner
Ist das die Zukunft vom Golfspiel?
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