Golfclub Fulda Rhön

Der Ryder-Cup für Osthessens Golfer

Mit klarem Fokus: Karl Rösler für den Kurhessischen Golfclub Oberaula.
Der begehrte Wanderpokal wurde von einst vom Fuldaer Team gestiftet.

In der Golfszene hat der Terminus „Ryder-Cup“ etwas Magisches. Seit 1927 messen sich hier die besten Golfer aus den USA mit den besten Europäern im Teamwettkampf. Die Golfclubs aus Fulda und Oberaula machen aus diesem Format nun im dritten Jahr ihr eigenes Ding. Beim letzten Mal blieb der 'Osthessische Ryder-Cup' wieder bei den Kurhessen.

Wer Golf spielt, weiß, man spielt immer gegen den Platz, oder gegen sich selbst, je nachdem, wie man es betrachtet. Beim Zählspiel ist der Ball bekanntlich mit möglichst wenig Schlägen einzulochen. Wer Golf in seiner schottischen Urform bevorzugt, rechnet freilich anders. Im Lochspiel misst man sich Loch für Loch direkt mit seinem Gegner. Der bessere Score gewinnt das Loch und wer mehr Löcher für sich entscheidet, gewinnt das Spiel. Im besagten Ryder-Cup wird genau diese Spielform auf der großen nordatlantischen Golfbühne angewendet, mit seiner ganz eigenen Faszination.

Eine Spielform mit besonderem Reiz

Als eingefleischter Zählspieler stellt man schnell fest: Ein misslungener Schlag verdirbt im Lochspiel nicht gleich den ganzen Score, eventuell erlaubt sich der Gegner doch noch einen Patzer ums Grün, dann kann man das Loch immer noch gewinnen. Genauso gehört zur Etikette dieses Spielformates, dem Gegner einen kurzen Putt zu schenken. Und für manchen Individual-Golfer ist Teamspirit eine ganz neue Motivation. Ein Grund für viele Golfclubs, den Ryder-Cup als internes Clubturnier nachzuspielen. In Osthessen fragten Golfende indes: Warum nur clubintern und nicht mal Club gegen Club? So führten der Kurhessische Golfclub und der Golfclub Fulda-Rhön dieses Konzept zu einem gemeinsamen Event zusammen und treten beim „Osthessischen Ryder-Cup“ einmal im Jahr gegeneinander an.

Fuldas Präsident Torsten Malkmus, persönlich als Teamcaptain am Start, betonte:

„Natürlich steht bei solch einer Veranstaltung der Spaß und der Austausch unter den Clubs im Vordergrund. Es gibt bei uns kein „Captains-Pick“, jeder der möchte, darf natürlich mitspielen und unser Team unterstützen, egal welche Spielstärke oder Handicap. Der älteste Teilnehmer im Team Fulda-Rhön ist dieses Mal unser Karl-Friedrich Schmidt, der zudem heute seinen 84. Geburtstag feiert.“

Erst die Vierer, dann die Einzel

Beim Ablauf wird penibel auf den originalen Spielmodus geachtet. Zuerst klassischer Vierer, dann Vierer Bestball und schließlich eine dritte Runde mit zwei Einzelduellen. Ein gewonnenes Duell zählt einen Punkt, bei 'All Square' wird geteilt; insgesamt also vier Punkte pro Spielgruppe. Beim Osthessischen Ryder-Cup werden 3x6 Loch, also alles in einer 18 Loch Runde gespielt, und das jährlich wechselnd zwischen Hofbieber und Oberaula. So sind die Fuldaer diesmal mit dem eigens gestifteten Wanderpokal im Gepäck nach Oberaula gereist, um diesen erstmals auch auf dem Kurhessischen Platz zu verteidigen.

Oberaula nutzt den Heimvorteil

Auf heimischen Fairways hatten die Kurhessen hier allerdings ein Wörtchen mitzureden. In den beiden Team-Wertungen klassischer Vierer und Bestball holte Oberaula 13 von 18 Punkten und konnte einen komfortablen Vorsprung zu den Einzeln ab der Bahn 13 mitbringen. Ab hier dominierten allerdings die Fuldaer mit 10,5 : 7,5. In der Addition lag Kurhessen dann aber doch mit 20,5 : 15,5 vorn und holte den Cup somit zumindest für diesen Winter zurück ins Oberaulaer Clubhaus.

Autor: Thorsten Leitl
Fotonachweis: khgc
Rekordverdächtige Spendensumme
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