DVAG-Trophy

Denkbar knapp am Treppchen vorbei

Vor dem Pool, unter Palmen: Erst kam die Ernüchterung. Doch wenig später konnte Tom Artner schon wieder lachen. Mit 103 Punkten musste sich der Kasseler erst im Stechen um Platz 3 denkbar knapp geschlagen geben. „Es war eine tolle Woche“, zog der Student ein positives Fazit.
Spiegelungen im Wasser: Insgesamt vier Runden spielten die rund 240 Aktiven auf den hochkarätigen Plätzen Faldo, O’Connor, Palmares und Vilamoura Old Course, von dem hier ein Abschnitt zu sehen ist.

Knapper geht es kaum. Mal sind es Zentimeter, die zum Platz auf dem Podium fehlen, mal Sekundenbruchteile oder Zehntelpunkte. Dann gibt es Fälle, da ist das Ergebnis identisch – und ein Stechen muss entscheiden. Letzteres erlebte Tom Artner beim grandiosen Saisonfinale der DVAG-Trophy im Vila Vita Parc an der Algarve.

Mit 103 Zählern wies der Kasseler exakt den gleichen Netto-Score auf wie der Drittplatzierte. Und doch verpasste der Youngster den Platz an der Sonne. „Wir sehen Tom als Sieger der Herzen“, hob Gastgeber Thomas Franke hervor – und traf damit ins Schwarze.

240 Aktive auf vier Plätzen

Schauen wir der Reihe nach auf das Event. Neben Artner und Claudia Bracht, die sich im Sommer sportlich für das Event qualifiziert hatten, vertraten mit Martina und Thomas Franke, Steffi Klees, Dirk May, Dierk Adoms, Rainer Lomen sowie DVAG-Urgestein Jürgen Lapp sieben weitere Aktive die Region Nordhessen. 
Sie gehörten zu den insgesamt rund 240 Starterinnen und Startern, die vier Runden auf den hochkarätigen Plätzen Faldo, O’Connor, Palmares und Vilamoura Old Course absolvierten. Gewertet wurden die Durchgänge im Brutto- sowie Nettoklassement, das wiederum in die Champions und diejenigen gesplittet wurde, die als zahlende Gäste hinzugekommen waren.

Wie charakterisiert der erfahrene Turnierleiter Arne Gebhard den Palmares Course und seine 27 Bahnen? „Der Kurs erlaubt fantastische Blicke aufs Meer. Zur rechten Seite fällt das Auge auf die Stadt Lagos, links liegt Alvor. Das gibt es kein zweites Mal an der Algarve“, schwärmt Gebhard. Ebenfalls einzigartig dürfte das Design und die Architektur des Clubhauses sein, „das sich in den Farben der Erde präsentiert“, erklärt Manager Marco Andrade.

Einige Bahnen führen am Strand entlang. Dort spielen die Aktiven direkt neben den Touristen, die im Sand spazieren gehen. Burkhard Müller beeindruckt das wenig. Der Gummersbacher hat klare Vorstellungen: „Der Vilamoura Old Course ist mein Favorit in der Region“, hebt er hervor.

„Fantastischer Blick aufs Meer“

Dr. Rolf Behrens aus Bad Nauheim mag die Destination, er findet den Palmares-Platz „nicht besonders anspruchsvoll“. Vor allem bei schönem Wetter „ist das hier ein Traum“, so sein Urteil.

Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad des Kurses wird an diesem Herbsttag deutlich, dass Golfer*innen mitunter recht vergesslich sein können. Denn im Anschluss an die Runde weist Gebhard auf die vier in der Nähe der Grüns liegen gebliebenen Pitching-Wedges hin, „die darauf warten, von ihren Eigentümern abgeholt zu werden“.

Dirk May betont: „Wir spielen hier unter Freunden. Dann macht jede Runde noch mehr Spaß als es sonst ohnehin schon der Fall ist.“ Er mag den offenen Kurs. Der Spieler habe viel Platz. 
Insofern werde derjenige, dem schon mal ein Fehlschlag unterlaufe, nicht sofort bestraft. 
„Und der Blick aufs Meer ist einfach fantastisch“, so der Saarländer.

Spiel um das Grün verbessern

Steffi Klees, die das Turnier zum dritten Mal gespielt hatte, zeigte sich zufrieden mit ihren vier Runden. „Es war erneut ein echtes Erlebnis mit einer entspannten Atmosphäre. Ich habe mich hier so richtig wohlgefühlt“, erklärte sie. Den Abschluss der Saison, gespickt mit zahlreichen Sonnenstunden, zu erleben, sei eine tolle Sache gewesen. „Jetzt geht es nach Hause, die Schläger kommen in den Keller – bis Mitte April“, fasste Klees zusammen.

Tom Artner trug den denkbar knapp verpassten dritten Platz mit Fassung. „Es war eine tolle Golfwoche mit großartigen Plätzen. Das Ganze hat viel Spaß gemacht“, sagte der Kasseler. Er hatte recht verhalten begonnen, sich danach kontinuierlich gesteigert. „In den Wochen vor der Trophy konnte ich wegen meines Studiums nicht allzu häufig spielen. Deshalb dauerte es etwas, bis ich zu meinem Schwung und Spiel fand. Doch dann lief es gut“, erklärte der Student.

In 2023 hatte der Nordhesse lediglich zwei vorgabewirksame Turniere absolviert. Das soll in der neuen Saison besser werden, so Artners feste Absicht. Er will seine Master-Arbeit schreiben und dann das Studium abschließen. Im Anschluss, so seine Hoffnung, werde er wieder mehr Zeit zum Training und zu Turnieren finden. Vor allem an den Schlägen zur Fahne will Artner arbeiten. „80 Meter rund ums Grün habe ich noch Luft nach oben“, zeigt er sich selbstkritisch – und ambitioniert.

Lapp: „Ein Treffen mit Freunden“

Einer, für den die sportlichen Leistungen weniger Bedeutung haben, ist Jürgen Lapp. Der Escheberger war von der ersten Stunde an bei der Golf-Trophy im Vila Vita Parc dabei. „Ich freue mich immer darauf. Das Turnier ist für mich ein Treffen mit Freunden und langjährigen Kollegen in einem wunderbaren Ambiente“, erläutert Lapp.

Nirgendwo anders erlebe er eine ähnlich perfekte Organisation auf einem derartigen Niveau. Er weiß, wovon er spricht. Lapp ist regelmäßig im Vila Vita Parc zu Gast. Er bewohnt ein Haus in der Anlage, das er mehrfach im Jahr besucht. „Insgesamt verbringe ich sechs bis acht Wochen jährlich hier“, fasst er zusammen. Der Nordhesse liebt die Gegend, insbesondere den Atlantik. Da er mit Begeisterung ins Wasser geht und schwimmt, „ist das die ideale Destination für mich“, hebt der Finanz-Profi hervor.

Im Gegensatz zu Lapp erlebte Christian Seidel zum ersten Mal den Saisonabschluss in Südeuropa. Der Franke spielt seit zwei Jahren Golf. Zuvor war er ausschließlich auf seinem Heimatplatz aktiv gewesen. Entsprechend überwältigt zeigte er sich: „Diese Turnierwoche war eine einzigartige Erfahrung für mich. Auf solch‘ grandiosen Plätze zu spielen, hätte ich vor kurzem nicht einmal zu träumen gewagt. Das Ganze sehe ich als Geschenk, ich bin begeistert“, zog er sein persönliches Fazit.

Seidel sieht die vielfältigen Eindrücke als zusätzliche Motivation, um weiter intensiv zu trainieren. Auch reifen in ihm Pläne für einen Golfurlaub im kommenden Jahr. „Diese Tage hier haben mich so richtig auf den Geschmack gebracht“, so der Newcomer. Insbesondere freut er sich über den weitgehend entspannten Umgang der Golfer*innen untereinander, der dazu führe, schnell Aktive kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen.

Bracht und Klees sehr präzise

Arne Gebhard, Turnierleiter vor Ort, resümierte zum Abschluss, man habe eine insgesamt harmonische Turnierwoche erlebt. Ein Highlight war ohne Frage das Hole in One, das Yvonne Behrens während der Auftaktrunde spielte.

Thomas Franke war sportlich mit seinen Runden nicht ganz zufrieden. Und doch: „Wir hatten eine traumhafte Woche“, unterstrich der Finanz-Profi. Er blicke auf tolle Erlebnisse, vier großartige Plätze, eine hervorragende, professionelle Organisation und Begegnungen mit interessanten Menschen zurück. „Besonders freue ich mich, dass unsere Kasseler Gruppe so prima harmonierte“, erklärte Franke. Er unternehme drei bis vier Golfreisen pro Jahr, „diese ist die beste“, ließ er keinen Zweifel – und zeigte sich zuversichtlich, „auch in den nächsten Jahren wieder mein DVAG-Turnier in Wilhelmshöhe anzubieten“.
Mit welchen Resultaten schlossen die nordhessischen Aktiven den Wettbewerb ab? Wie erwähnt, landete Tom Artner mit 103 Punkten auf Rang 4 der Gewinner-Nettowertung. Es siegte Sam Rafati (106) vor Jonas Schröder (104) sowie Uwe Schulz (103).    

Seine Clubkameradin Claudia Bracht (39) erreichte im Bruttoklassement der Champions den fünften Platz. In der Sonderwertung „Nearest to the Pin“ ließ die Kasselerin in Sachen Präzision alle Konkurrentinnen hinter sich und holte sich die begehrte Trophäe. Steffi Klees zog nach und gewann den Preis im Feld der Friends. Damit setzten sich gleich drei Repräsentanten aus Nordhessen erfolgreich in Szene.

Die weiteren Starterinnen und Starter aus der Region gaben alles, konnten sich jedoch nicht im Vorderfeld platzieren. Dierk Adoms sammelte 93, Jürgen Lapp 79, Rainer Lomen 78, Dirk May und Steffi Klees jeweils 75, Thomas Franke 67 und Martina Franke 65 Nettopunkte.      

Auf ein Neues im November

Was sie alle gemeinsam haben: Jeder Einzelne schaut bereits jetzt auf den kommenden Herbst. Denn vom 3. bis 10. November lockt erneut der Vila Vita Parc mit seinem einzigartigen Ambiente. Dann gilt es wieder, das sonnenverwöhnte Finale der Saison an der Algarve zu genießen. Auf ein Neues – mit vielen sportlich ambitionierten, gutgelaunten und feierfreudigen Nordhessen! 
 

Autor: Redaktion
Fotonachweis: Alexander Hartmann / Rainer Lomen / nh
Persönlich, intelligent & interaktiv
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