
Beim Golf-Cup des Rotary Clubs Baunatal auf der Wilhelmshöher Anlage rangierte der gute Zweck ganz oben auf der Agenda. Umso erfreuter zeigte sich Initiator Dr. Felix Reichert über das Engagement und die tatkräftige Unterstützung von vielen Seiten, die dazu führte, dass der beachtliche Erlös von 6.000 Euro zusammenkam. Der symbolische Scheck ging an die Starcare-Organisation, die sich mit der Förderung von Kindern beschäftigt. Doch zunächst zum sportlichen Teil des Events. Beim Zweier-Scramble über neun Bahnen schnitten Michael Blum und Jean-Pierre Behrendt am besten ab. Mit 18 Bruttopunkten gewannen sie vor den Eschebergern Georg Roth und Harald Flohr (16) sowie Christian und Meike Knorr (13).
Das Nettoklassement entschieden die Bad Arolser Sylvia Dörrbecker und Matthias Hellmuth (29) für sich. Im Stechen setzten sie sich gegen das Knorr-Duo (29) durch. Dahinter kamen Wolfgang Schäfer und Jürgen Reichert (28) ins Ziel. Am nächsten zur Fahne platzierte Schäfer seinen Ball. Die längsten Drives verbuchten Michael Blum, der es auf fast 300 Meter brachte, und Dr. Sabine Mai.
Streetbolzer und Zirkutopia
Während der Siegerehrung würdigte Initiator Dr. Felix Reichert die zahlreichen Sponsoren. Sie und die Aktiven hatten gemeinsam für den guten Zweck gespendet. So kamen insgesamt 6.000 Euro zusammen, die unter dem Rotary-Motto „Kindern Hoffnung geben“ an Starcare Nordhessen gingen.
Deren Repräsentant Marco Gajewski stellte die Tätigkeit der Einrichtung vor, die häufig mit Partnern aus der Region kooperiert. Zu den Anliegen gehört es, sich für die Chancen von Mädchen und Jungen aus ärmeren Familien einzusetzen. Das gilt beispielsweise für ein Elternhaus-Projekt am Klinikum Kassel, für Aktivitäten von Zirkutopia, wo Inklusion eine Rolle spielt, und für die Unterstützung der Streetbolzer. Aktuell engagiert sich Starcare, wie Gajewski erläuterte, für die Initiative „United Bridges“, die Flüchtlingskinder fördert.
„Ist schon ein geiles Gefühl“
Zum Schnupperkurs hatte Pro Andrew Winstanley die Newcomer um sich versammelt. Den Abschluss der abwechslungsreichen Trainingseinheit bildete ein kleiner Wettbewerb. Als Sieger ging Turnierorganisator Ralf Flohr hervor, Zweite wurde Jennifer Lengemann.
Markus König hatte nach langer Pause wieder mal an einem solchen Kurs teilgenommen. Das Spiel mit dem kleinen weißen Ball sei doch recht fordernd und anstrengend, resümierte er gegen Ende. „Man darf sich nicht verkrampfen“, so sein Credo. In dem Sinne habe der Professional gefordert, „immer locker zu bleiben“. Doch das sei leichter gesagt als getan. Gleichwohl hätten die Schläge häufig geklappt, und das Ganze habe Spaß gemacht. „Man trifft interessante Menschen, erlebt eine lockere Atmosphäre und führt gute Gespräche zwischendurch“, fasste der Assekuranz-Manager zusammen.
Auch Christian Spruche zeigte sich angetan. „Es war super“, beschrieb er seine ersten Eindrücke auf dem Golfplatz. Die Schläge, räumte er ein, gelängen nicht immer so einfach „wie es aus der Distanz aussieht“. Das gelte insbesondere für die Perspektive aus dem Fernsehsessel. „Unabhängig davon kann ich mir durchaus vorstellen, den Sport eines Tages mal regelmäßig zu betreiben“, blickte Spruche voraus. Aktuell gehe das jedoch nicht, dafür fehle ihm noch die Zeit.
Peter Meckelburg nahm als Sponsor an der Veranstaltung teil. Es handelte sich um seinen zweiten Schnupperkurs, nachdem er sechs Jahren zuvor bereits seine Premiere in Bad Arolsen erlebt hatte. „Damals war Hugh Cairns dort als Pro aktiv“, erinnerte er sich. Und fügte mit einem Seufzer hinzu: „Ich merke, dass ich seither älter geworden bin.“ Die Bewegungen strengten nun mehr an – vor allem, wenn man rund 50 Bälle geschlagen habe. Ansonsten hält sich Meckelburg mit Radfahren und Wandern fit. „Ich fand‘ den Schnupperkurs toll“, schwärmte Sabine Strauche. Großes Lob hielt sie für Andrew Winstanley bereit. „Er hat das super erklärt“, fand sie. Nachdem sie anfangs verkrampft gewesen sei, habe sie es dann lockerer angehen lassen. Das habe geholfen. Strauches Fazit: „Wenn der Ball fliegt, ist das schon ein geiles Gefühl!“
Christian Wiegand sah es ähnlich. Der IT-Spezialist und Unternehmer, Chef der Firma Photonic Codes, konnte auf seine Erfahrungen aus einem früheren Schnupperkurs aufbauen. „Andrew hat seine Sache großartig gemacht“, erklärte er. Eines Tages, kündigte Wiegand an, werde er einen Platzreifekurs beginnen „und lernen, richtig Golf zu spielen“. Doch zunächst müsse er andere Prioritäten setzen, „erst einmal soll mein Unternehmen wachsen“.
Allendorf schätzt Wissmannshof
Michael Allendorf vertrat die Farben des Handball-Bundesligisten MT Melsungen. Das Vorstandsmitglied war zuvor 17 Jahre als Handball-Profi aktiv gewesen. Der frühere Nationalspieler liebt den Golfsport. Seine Leidenschaft für die Disziplin begann in der Phase, als sein damaliger Trainer Michael Roth ihn mit auf den Platz nahm. „Er hat das Feuer in mir entzündet“, erinnert sich Allendorf.
Bereits in seiner aktiven Handball-Laufbahn erlebte Allendorf die Schläge an den Golfball „als tollen Ausgleich“. Während sich andere aus seinem Team damals an freien Tagen eher aufs Mountain-Bike schwangen oder zum Laufen gingen, nahm er Eisen und Hölzer zur Hand. Er ist gern in der Natur unterwegs und schätzt es, „zusammen mit anderen Menschen entspannt eine Runde zu spielen“.
Als aktiver Handball-Profi, räumt Allendorf ein, habe sich die Gelegenheit dazu öfter ergeben als heute. Nun, als Sportdirektor der MT, versucht er, wenigstens einmal pro Woche in der wärmeren Jahreszeit zu golfen.
Das Mitglied des Resorts Gut Wissmannshof hat aktuell ein Handicap von 14,9. Seinen Heimatclub sieht er als „eine tolle Anlage“. „Ich bin mit Pro Fabian Becker befreundet. Vor zwei Wochen sind wir beim ProAm in Holledau gemeinsam angetreten“, berichtet Allendorf.
Darüber hinaus teet er auch gern in Wilhelmshöhe auf, „zumal ich hier viele gute Kontakte habe“. Zu seinem Bedauern sind derzeit nur wenige Golfer im Dress der MT Melsungen tätig. Insofern hält er sich zumeist durch Training im Studio fit und läuft. „Aber lieber gehe ich auf den Golfplatz“, betont Allendorf.
„Training hat sich ausgezahlt“
„Es war eine tolle Veranstaltung bei prima Wetter. Das Ganze hat mit super gefallen“, erklärte Harald Flohr. Er hatte zusammen mit seinem Escheberger Clubkameraden Georg Roth ein Duo gebildet. Beide sind ein eingespieltes Team und haben bereits zahlreiche Wettbewerbe gemeinsam absolviert. „Ich war gern dabei. Denn Rotary steht in meinen Augen für Projekte, die es verdienen, unterstützt zu werden“, unterstrich Flohr.
Es gelte, Menschen zu helfen, „die nicht auf der Sonnenseite des Lebens unterwegs sind“. Vor dem Hintergrund habe er gern seinen Beitrag geleistet, damit es Hilfsbedürftigen besser geht.
Flight-Partner Georg Roth zeigte sich „dankbar für tollen Tag“. Kassel-Wilhelmshöhe biete eine schöne Anlage. „Es ist hier sehr viel besser als das, was ich in den vergangenen Monaten über den Platz gehört und insofern erwartet habe“, so Roth. Das gelte nicht zuletzt für die hervorragende Gastronomie.
Ulf Körschner war mit seiner Leistung und dem Spiel auf dem Platz zufrieden. Er habe in den Wochen zuvor in Gudensberg viel mit Pro Philipp Oster trainiert. „Das hat sich heute ausgezahlt“, freute sich Körschner.